Dienstag, 20. Dezember 2011

Jesus feiert Weihnachten

Hier also das diesjährige Weihnachtsstück, ein gediegener Teil, damit die Weihnachtsgeschichte ordentlich gelesen wird (für das gediegene Volk) und einen weniger gediegenen Teil, frei nach dem Kinderbuch von Nicolas Allan mit demselben Tiel (für meine fans). Gott sei Dank habe ich diesmal echte Talente unter den Konfis und der Wirt und seine Frau sind unglaublich.


Jesus feiert Weihnachten (nach Nicolas Allan)

Vater:                   Was ist mit dir, mein Sohn?
Sohn:                   Ich denke nach.
Vater:                   Worüber?
Sohn:                   Über Jesus.
Vater:                   Gut. Und was denkst du?
Sohn:                   Na, ich weiß, wie er gestorben ist. Wie lange ist das her?
Vater:                   Na, so 70 Jahre werden es mittlerweile schon sein. Dein Großvater hat ihn erlebt, als er selber noch ein Kind war. Wieso?
Tochter:               (kommt dazu) Worüber redet ihr?
Sohn:                   Über Jesus.
Tochter:               Aha, interessant.
Sohn:                   Papa sagt, dass Opa ihn noch als Kind erlebt hat.
Tochter:               Wow. Leider ist das lange her. Jesus war so nett zu den Frauen und...
Sohn:                   Zu nett. Jetzt haben wir Gemeindevorsteherinnen wie Lydia und keiner nimmt uns mehr ernst.
Vater:                   Das kommt schon noch.
Sohn:                   Übrigens: Alle erzählen von Wundern, und dass Jesus nett zu Kindern war, aber keiner erzählt von seiner Kindheit.
Tochter:               Das habe ich mich auch schon gefragt.
Vater :                  Was?
Tochter:               Na, wie Jesus geboren wurde. Gibt es da keine Geschichte drüber?
Vater:                   Doch, euer Großonkel Lukas hat da einiges aufgeschrieben.
Sohn:                   Wirklich? Erzähl.
Vater:                   Setzt euch. Und zappelt nicht. Entspannt euch und schließt die Augen. Dann könnt ihr alles deutlich sehen.
Sohn:                   Nun mach schon.
Tochter:               Sei ruhig, Samuel. Ich kann mich nicht konzentrieren.
Vater:                   Seid ihr fertig?
Beide:                  Ja.
Vater:                   Also dann: 
Erzähler:              (auf der Kanzel) Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging:
Soldat:                 Alle Menschen sollten sich zählen lassen. Jeder gehe in seine Stadt, in die Stadt seiner Geburt. Der Kaiser braucht den Überblick. Er muss wissen, wieviele Steuereinnahmen er zu erwarten hat.
Erzähler:              Und jedermann ging in seine Stadt, dass er sich eintragen  lasse.
                            (Von der Seite treten langsam Maria und Josef auf und wandern über die Bühne, vom Spot bestrahlt).
                            Da machte sich auf auch Josef aus Galiäa, aus der Stadt Nazareth... (Maria und Josef machen sich auf den Weg. Vom Zuschauerraum auf die Bühne oder auf der Bühne im Kreis wandern.)
Erzähler:            Und Josef ging nach Judäa zur Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und der Familie Davids war. Er wollte sich dort schätzen lassen mit Maria, seiner Frau; die war schwanger.
Josef:                   Komm, meine Liebe, wir haben einen langen Weg vor uns.
Maria:                  Warum musstest du auch in Bethlehem geboren sein.
Josef:                   Ich habe mir das nicht ausgesucht.
Maria:                  Schon gut. Ich bin ja nur froh, dass du zu mir hältst.
Josef:                   Aber Maria, das ist doch selbstverständlich. Wenn Gott Kinder zu uns schickt...
Maria:                  ...dann kann man sie nicht zurückweisen.
Josef:                   (steicht ihr über den Bauch) Das wäre jetzt auch etwas schwierig.
Erzähler:              Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.
Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe. Denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
(Maria legt eine Puppe in die Krippe. Maria und Josef stellen sich an beiden Seiten auf.)
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde, die hielten Nachtwache über ihre Herde. (Licht geht zur anderen Seite der Bühne. Die Hirten treten auf und setzten sich vorne auf den Boden.)
Hirte 1:                Eine kalte Nacht, heute Nacht.
Hirte 2:                Eine Nacht ohne Freude.
Hirte 3:                Eine Nacht ohne Wärme.
Hirte 1:                Der Himmel ist geschlossen.
Hirte 2:                Vor allem für Menschen wie uns.
Hirte 3:                Ob wir jemals mit anderen feiern und singen werden.
Hirte 1:                Mit ihnen essen würde mir schon reichen.
Hirte 2:                Aber die Herzen der Menschen sind verschlossen.
Hirte 3:                Wie auch ihre Türen.
Erzähler:              Da trat der Engel Gottes zu ihnen... (Engel tritt auf und geht zu den Hirten) .... und die Klarheit Gottes leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. (Hirten erschrecken.) Und der Engel sprach zu ihnen:
Engel:                   (Engel breitet die Arme aus) Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
Erzähler:              Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Engel:                   Singen
(Chor oder Musik möglich, Engel geht ab, Licht wieder normal.)

Erzähler:            Und als die Engel von ihnen zum Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander:
Hirte 1:               Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.
Hirte 2:                Eine wunderbare Geschichte, wie mir scheint.
Hirte 3:                Eine Geschichte zum Tanzen und Singen.
Hirte 1:                Und vielleicht auch zum festlichen Essen?
Erzähler:              (Hirten gehen zur Krippe) Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.
Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.
(Hirten breiten die Arme aus). Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Maria:                  Ich bin glücklich. Du nicht auch Josef?
Josef:                   Doch ich auch. Das ist alles wunderbar.
Maria:                  Trotz des Empfanges ins Bethlehem. Dieser unfreundliche Wirt...
Josef:                   Aber wir sind untergekommen. Ich hatte so viele Sorgen, ob alles gut geht und wie es weiter geht und wohin uns der Weg führt.
Hirte 3:                Aber jetzt nicht mehr, oder? Gottes Wege sind wunderbar und wir werden noch viel Spaß haben.
Hirte 2:                Freude, Jakob, nenne es Freude, wir sind gerade in einer wunderbaren Geschichte.
Hirte 1:                Habt ihr auch genug zu essen?
Josef:                   Geht so.
Hirte 1:                Wir haben unseren Proviant bei den Herden gelassen. Kommt wir holen alles her und feiern ein bisschen.
Maria:                  Das wäre schön.
Hirte 3:                Also los.
Erzähler:              Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. (Hirten gehen ab)
Gemeindelied:  (während des Liedes gehen Maria und Josef auf Position)
Vater:                 (rüttelt Sohn) Na?
Sohn:                  Schön! Ich wollte, ich wäre dabei gewesen.
Vater:                 Nun ja, es war einer dabei aus unserer Familie.
Sohn:                  Wer?
Vater:                 Mein Großvater, dein Urgroßvater Joab. Er war Wirt in Bethlehem. In seinem Stall wurde Jesus  geboren.
Sohn:                  Was?! Da hat er sich aber gefreut, was?
Vater:                 Zuerst nicht.
Sohn:                  Wie jetzt?
Vater.                  Er war ein bisschen schwer von Begriff.
Sohn:                  Erzähl.
Vater:                 Entspann dich.
Sohn:                  Ja, ja, ich schließe die Augen. Nun mal los!
Erzähler:            Es ist der 24. Dezember, 21 Uhr.  Es ist also Nacht. Pechschwarze Nacht. Die Gäste des Wirtshauses zum Goldenen Lamm sind froh, im überfüllten Bethlehem ein Zimmer und ein Bett bekommen zu haben. Wirt Joab und seine Frau Emilie haben alle Hände voll zu tun. Erst kochen sie für die ganze Mannschaft, Lamm a la Galiläa. Dann verteilen sie die Gäste auf ihre Zimmer, suchen noch Matratzen heraus und schließlich ist jedes Zimmer belegt, ach was belegt. Überbelegt! Zuletzt gibt Wirtsfrau Emilie noch Handtücher an die Gäste heraus.
Emilie:               (teilt an die Gäste, die im Hintergrund stehen, Handtücher aus) Bitte schön. Brunnen hinterm Haus. Jeder nur 5 Minuten Waschzeit. Bitte schön. Brunnen hinterm Haus. Jeder nur 5 Minuten Waschzeit...
Gast 1:                Bin ich müde. Und dreckig.
Gast 2:                Die Wirtin ist streng. Ein bisschen mehr Freundlichkeit wäre doch ganz schön.
Gast 3:                Sei froh, dass du ein Bett hast.
Gast 2:                Ein Bett? Schön wär’s. Ich muss es mir mit Aaron teilen und der schnarcht so.
Emilie:               Los, meine Damen und Herren, werden Sie fertig. Wir wollen Ruhe im Haus. Wir brauchen alle unseren Schlaf.
Joab:                   (steht abwartend an der Treppe) Fertig, Emilie?
Emilie:               (fasst sich ins Kreuz) Fix und fertig.
Joab:                   Abwasch gemacht?
Emilie:               Natürlich.
Joab:                   Schafe und der Esel im Stall?
Emilie:               Noch eine Frage und dann schlafen im Stall zwei Esel.
Joab:                   Schon gut. Gehen wir schlafen.
Emilie:               Gute Idee. (schlurfen gemeinsam die Treppe zur Kanzel hoch, legen Kopf auf Vorrichtung)
Joab:                   Ich schätze einen ruhigen ungestörten Schlaf.
Emilie:               Ich weiß.
Joab:                   Wirklich, ich schätze nichts so sehr...
Emilie:               Gute Nacht, Joab.
Joab:                   Gute Nacht, Emilie.
Erzähler:            Langsam kehrt Ruhe ein. Die letzten Gäste trotten auf ihre Zimmer. Tiefer Schlaf senkt sich auf die Menschen nieder. Die ersten Träume nehmen Gestalt an, da... (lautes Klopfen)
Joab:                   Verdammt noch mal. (rüttelt Emilie) Es hat geklopft. Geh runter und sieh nach.
Emilie:               Geh du. Wenn es Räuber sind, ist ein Mann gefordert.
Joab:                   Blöde Ausrede. Na gut. (steht gähnend auf, geht die Treppe runter, murmelt dabei) Ich schätze einen ruhigen ungestörten Schlaf. Wirklich, ich schätze nichts so sehr... (öffnet die Tür, unfreundlich) Ja?!
Maria/Josef:      (stehen vor der Tür. Maria stützt sich auf Josef. Sie ist am Ende ihrer Kräfte)
Josef:                  Bitte...
Joab:                   Kein Zimmer frei!
Josef:                  Aber wir sind müde!
Maria:                Wir sind Tag und Nacht unterwegs gewesen.
Joab:                   Warum ich, mein Gott?! Es gibt nur noch den Stall hinterm Haus. (schlurft nach hinten. Holt Decken und ein Anmeldeformular) Hier habt ihr zwei Decken. Füllt die Anmeldung aus.
Josef                   (schreibt) Maria, wann bist du geboren?
Maria:                Am 10. April.
Josef:                  Welches Jahr?
Maria:                Meine Mutter ist sich nicht ganz sicher.
Joab:                   Das reicht! (reißt Josef den Zettel weg) Maria und Josef aus Nazareth. (abfällig)  Nazareth! Na, was soll’s. Gute Nacht. (schließt die Tür, schlurft nach oben. Maria und Josef gehen zur Krippe und erstarren. Joab ist oben  angekommen)
Emilie:               Wer war das?
Joab:                   Leute. Mann mit Frau. Wollten ein Zimmer.
Emilie:               Mitten in der Nacht?
Joab:                   (gereizt) Jaa!
Emilie:               Und?
Joab:                   Hab sie in den Stall geschickt.
Emilie:               Du bist viel zu gutmütig- Was waren das für Leute?
Joab:                   Solche Verlierer aus Nazareth. Und jetzt halt den Mund. Ich will schlafen. Ich schätze einen ruhigen ungestörten...
Emilie:               Hoffentlich sind morgen unsere Schafe noch da!
Joab:                   Emilie!
Emilie:               Schon gut.
Erzähler:            Doch die Nacht hielt nicht, was sich die Schläfer von ihr erhofften. (lautes Klopfen)
Joab:                   Das gibt’s doch nicht! Emilie!
Emilie:               Hab meine Mandelkleienmaske drauf.
Joab:                   Von wegen. (steht auf)  Na klar. Gehe ich halt wieder runter. Hab ja sonst nichts zu tun. Ach, ich schätze einen ruhigen... (macht die Tür auf. Josef steht davor, Joab sehr gereizt, aber noch in normaler Lautstärke). Ja?
Josef:                  Entschuldigen Sie vielmals, aber könnten Sie uns noch eine Decke leihen? Eine kleinere?
Joab:                   (schlurft nach hinten und holt eine Decke) Da, eine kleinere Decke.
Josef:                  Verbindlichsten Dank. (bei „Dank“ hat der Wirt schon wieder die Tür zugemacht. Josef zuckt die Achseln und geht zurück. Sie breiten die Decke über die Krippe und erstarren wieder.)
Joab:                   (klettert ächzend wieder hoch) Bin wieder da.
Emilie:               Was war?
Joab:                   Wollten noch ne Decke, eine kleine.
Emilie:               Diese Leute... Gute Nacht.
Joab:                   Gute Nacht.
Erzähler:            Es war eine gute Nacht, aber keine ruhige, wie sich Joab das erträumt hatte.  Schon eine Stunde später wurde er wieder geweckt. Nicht von einem Klopfen, nein, es wurde plötzlich hell im Zimmer. (Spot an, scheint über der Krippe, Stern wird hingehängt) Emilie schien das nicht weiter zu stören, aber Joab kriegte einen mordsmäßigen Schrecken.
Joab:                   (setzt sich abrupt auf, springt auf, stürmt herunter, rennt raus, starrt zum Stern hinauf, brüllt) Das hat mir gerade noch gefehlt!! Ich verlange ja nicht viel. Aber anständige Bürger wollen anständige Verhältnisse. Und dieser Stern ist unanständig. Unanständig hell. Meine Güte! (dreht sich um, sucht, hebt eine Schlafmaske hoch) So, das müsste gehen. (stürmt wieder hoch, schaut auf Emilie) Frauen, durch nichts aus der Ruhe zu bringen. So, jetzt will ich aber schlafen, lange, ruhig und ungestör... (es klopft) Ich glaub’s ja nicht. (schmeißt die Maske hin)
Hirten:               (während er oben spricht, hetzen sie den Mittelgang entlang und klopfen dann.)
Hirte 1:               Schalom, Meister.
Hirte 2:               Wir sind Hirten.
Hirte 3:               Wir kommen draußen vom Felde her...
Joab:                   Na und? Was ist los? Schafe verloren?
Hirte 4:               Wir wollen zu Maria und Josef.
Joab:                   (normale Lautstärke) Ich glaub’s ja nicht. (brüllt) Hinterm Haus!
Hirte 1:               Danke, Meister.
Joab:                   (schmeißt die Tür zu) Das hält ja der stärkste Mann nicht aus.  Ich schwöre es, wenn es noch einmal klopft, dann flippe ich aus.
Emilie:               Was war denn das da unten für ein Geschrei?
Joab:                   Ach, bist du auch mal aufgewacht?
Emilie:               Warst du das?
Joab:                   Ja, das war ich.
Emilie:               Spinnst du? Du kannst doch nicht so rumbrüllen, du weckst unsere Gäste.
Joab:                   Warum sollen die schlafen, wenn ich immer geweckt werde?
Emilie:               Was war denn los?
Joab:                   Unsere Stallmieter haben Besuch. Von Hirten.
Emilie:               Gibt’s ja nicht. Die Verlierer unter sich. Wie spät ist es denn? Es ist ja schon so hell.
Joab:                   Da scheint ein heller Stern über dem Stall.
Emilie:               Mann, das nervt.
Joab:                   Kannst du laut sagen. Aber vielleicht hat es sich jetzt mit der Unruhe. Versuchen wir es noch mal mit dem Schlafen.
Erzähler:            Das war nicht einfach mit dem Einschlafen. Joab wartete schon beinahe auf das nächste Klopfen. Seine Augen wurden müde und klappten zu, da.. (Klopfen)
Emilie:               (schupst Joab)
Joab:                   (sagt nichts mehr, springt auf, rennt runter, reißt die Tür auf)
1. König:             Wir sind drei Könige.
2. König:            Wir kommen, um...
Joab:                   (brüllt) Hinterm Haus!!! (schlägt die Tür zu, rennt hoch, legt sich hin. Emilie hebt den Kopf, will ihn fragen, aber er drückt ihren Kopf runter und legt sich selber hin.)
3. König:            Warum brüllt der so?
1. König:            Kein Benehmen, diese Menschen in Bethlehem.
2. König:            Man darf nie von einem auf andere schließen.
3. König:            Was meint er wohl mit „hinterm Haus“?
1. König:            Da ist ein Stall.
2. König:            Hm, hingehen schadet nichts. Kommt, verehrte Kollegen. (gehen)
Emilie:               (schlaftrunken) Und wer war es jetzt?
Joab:                   Das glaubst du mir ja doch nicht.
Emilie:               Vermutlich nicht. Gute Nacht.
Joab:                   Gut? Na ja.
Erzähler:            Einmal, denkt Joab, einmal versuche ich es noch. Und er legt sich hin. Jeder Muskel ist gespannt. Auch Schäfchen zählen hilft nicht. Da:
Engel:                 Singen/Tanzen
Joab:                   (springt auf) Jetzt schmeiße ich sie raus!  (rast zur Krippe, reißt die Tür auf) Was ist hier...????? (Musik aus, Engel erschrocken)
Alle:                    (halten den Finger vor den Mund) Pssssssst.
Maria:                Du weckst das Kind auf.
Joab:                   Kind, welches Kind?
Josef:                  Unser Kind.
Hirte 1:               Den Friedenskönig.
König 1:             Gottes Sohn.
Joab:                   Bei euch piept es wohl. (geht zur Krippe, schaut hinein, schüttelt den Kopf, schaut hoch, schaut noch einmal hinein, lächelt) Ohhh, was für ein Wunder. Wie wunderschön! Wie wunderbar! Wie... das müssen alle sehen. (rennt los, weckt die Gäste) Kommt raus, kommt alle raus. Aufwachen!! Diese Nacht ist nicht zum Schlafen da. Ab in den Stall!
Gäste:                 (kommen nach und nach, Sätze verteilen)
Gast 1:                Was soll das? So eine Unverschämtheit!
Gast 2:                Was ist denn das für ein Gasthaus!
Gast 3:                Ich habe morgen eine Sigtseeingtour gebucht. Ich glaube das nicht.
Gast 4:                (oder Gast drei, je nach Bedarf) Ich schätze einen ruhigen ungestörten Schlaf.
Emilie:               (kommt herunter) Joab, was soll das?
Joab:                   Emilie, im Stall, da... es ist unbeschreiblich... Gott ist... Gott will.
Emilie:               Was faselst du da?
Joab:                   Komm doch! Kommt alle! Folgt mir!
                            (geht mit den anderen, die die Köpfe schütteln, in den Stall) Da!
Engel                  (tanzen und singen wieder)
Gäste/Emilie      Ohhhhhh. (schauen das Kind an, lächeln, umarmen sich, schauen wieder in die Krippe. Kommentare möglich.)
Alle:                    Weihnachtslied. (Darsteller fassen sich dabei an den Händen oder haken sich unter und schunkeln ein wenig hin und her.)
Erzähler:            In dieser Nacht hat keiner mehr geschlafen.

Sohn:                  Was haben die denn in der Krippe gesehen, Papa?
Vater:                 Na, Jesus eben.
Tochter:             Aber der war doch noch ein Baby.
Vater:                 Ja, und?
Tochter:             Hat der schon so eine Ausstrahlung gehabt?
Vater:                 Anscheinend. Und dann der Stern und die Engel und die Musik.
Tochter:             Wieso kamen denn da noch Könige dazu? Von denen war doch bei Onkel Lukas keine Rede?
Vater:                 Anscheinend hatte sich das auf wundersame Weise herumgesprochen. Oder der Stern hat sie auf die Idee gebracht.
Sohn:                  Also, das war toll. Eine tolle Geschichte. Weißt du, was ich möchte?
Vater:                 Ja.
Sohn:                  Aha, was denn?
Vater:                 Du willst ein Fest feiern, wie im Stall.
Sohn:                  Genau. Wir  feiern doch auch unsere Geburtstage. Können wir da nicht auch Jesus Geburtstag feiern?
Tochter:             Das ist eine tolle Idee. Wir haben viel zu wenige Feiertage. Da können wir einen mehr ruhig brauchen.
Vater:                   Wir feiern Ostern.
Sohn:                   Ja, aber das ist immer so feierlich.
Tochter:               Wir wünschen uns ein fröhliches Fest, wo einem das Herz aufgeht.
Vater:                   Na, ich würde das jetzt nicht gegeneinander ausspielen. Aber wie wollt ihr es feiern?
Sohn:                  Na, mit viel Musik und hellen Lichtern und Geschenken.
Vater:                 Geschenke für Jesus?
Sohn:                  Genau. Und wir nehmen sie in Vertretung entgegen.
Tochter:             Das ist gut. Jesus wollte doch die Welt heller und schöner machen und Geschenke, auch kleine, macht die Welt schöner.
Sohn:                  Und Jesus wollte die Menschen aufwecken.
Vater:                 Na, das ist ihm ja auch gelungen.
Sohn:                  Heute Nacht wecken wir die anderen.
Vater:                 Heute?
Sohn:                  Na heute ist doch der 24. Dezember.
Vater:                 Aber so schnell kann ich keine Geschenke besorgen.
Sohn:                  Das macht nichts. Wir fangen mit Kerzen und der Musik an und wecken die Leute hier in Kapernaum und locken sie an. Vielleicht kommen auch ein paar Engel vorbei. Wenn die Stimmung gut ist und alle so lachen und lächeln wie damals.
Vater:                 Und welche Musik sollen wir nehmen? Nicht die Genezareth-Giants.
Sohn:                  Nein, was Heiliges, das dennoch peppt. Wir nehmen einfach das Lied der Engel.
Vater:                 Das Lied der Engel?
Sohn:                  Na: (ruft, Faust in die Luft) Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Frohe Weihnachten!
Vater:                 Frohe Weihnachten? (zuckt mit den Schultern) Frohe Weihnachten!






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