Dienstag, 27. März 2012

1.4. 2012 Erwartungen an Jesus, Anspiel Familiengottesdienst

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Jesus zieht nach Jerusalem ein

Leser:                  Es ist Frühling. Wir erwarten eine Menge vom Frühling. Wir erwarten Blumen und werden selten enttäuscht. Überall, wo man es gar nicht vermutet, tauchen sie auf. (Blumentöpfe werden hervorgeholt. Die Kinder dürfen sie im Kirchraum verteilen)
Wir erwarten Wärme und Sonne. Das kann so oder so ausgehen.
Wir erwarten, dass das Leben leichter wird, das wir angesteckt werden von der Lebensfreude, die in der Natur überall sichtbar wird. Das hängt sehr von uns ab, ob das so klappt.
Kinder erwarten, dass an Ostern sich Buntes und Süßes in Eierform in den Gräsern und Sträuchern finden lässt. Wer immer dafür verantwortlich ist, ist egal. Hauptsache, es klappt. Leider ist noch nicht Ostern. Da müssen wir noch etwas warten. Aber Vorfreude ist bekanntlich sie schönste Freude.
Erwartungen sind wichtig. Sie treiben uns voran. Sie helfen uns, nicht am Bestehenden zu kleben. Sie öffnen uns für die Zukunft.
Gehen wir  ein wenig zurück. In eine andere Zeit.
Stellen wir uns an eines der Tore in Jerusalem, an das sogenannte Goldene Tor. Es ist nicht wirklich golden. Aber es wird so genannt. Eine große Erwartung verbindet sich damit in Israel. Der Messias, der Retter, durch den Gott Frieden und Gerechtigkeit schaffen wird in der ganzen Welt, der soll dort einziehen.
Auch in Israel ist Frühling. Auch hier haben Menschen ganz bestimmte Erwartungen an diese Jahreszeit:
Bauer:                 (geht durchs Tor)  Endlich ist es soweit. Ich habe mein Feld gepflügt. Ich habe die Kornsamen in die Erde gebracht. Wisst ihr, Kinder, was ich dann mit dem Korn mache, wenn ich es ernte?
(Kinder: dreschen, malen, Brot)
Ja, aber soweit ist es noch nicht. Jetzt warte ich auf den Regen. Den braucht mein Feld dringend. Die Sonne ist schön. Die ist auch nötig. Doch ohne Regen wächst nichts. Gott, sei so nett, und sorge dafür. Ich erwarte den Regen spätestens am Mittwoch.
Kind:                   (rennt durchs Tor)  Hach, endlich wird es wärmer. Endlich scheint die Sonne. Ich erwarte meine Freunde. Die kommen jedes Jahr zum Passahfest nach Jerusalem. Wir werden durch die Straßen schlendern und spielen und schreien. Ich freue mich so, dass die Sonne scheint und es nicht regnet.
Gott, ich erwarte, dass du dafür sorgst. In diesen Tagen darf es nicht regnen.
Alte Frau:            (schlurft durchs Tor)  Ach, das Gehen fällt mir schwer. Ich freue mich an der Sonne, aber das kenne ich ja schon. So viele Jahre habe ich schon gelebt. Ich erwarte nichts Neues mehr, außer vielleicht, dass ich hier in Jerusalem meine Enkel treffe. Darauf freue ich mich.
Soldat:                 (marschiert durchs Tor)  Vor mir liegt eine 12 Stunden-Schicht. Ich muss Wache schieben hier am Tor und darauf achten, dass alles ruhig bleibt. Bei den Menschen hier in Jerusalem weiß man nie. Immer wieder sind sie unzufrieden. Warum nur? Von allen Besatzern, die dieses Land erlebt hat, sind wir Römer bei weitem die Nettesten. Wir haben für Wasserkanäle gesorgt, ordentliche Straßen gebaut.
Aber die Menschen hier freuen sich auf das Passahfest. Ich erwarte keine Reibereien.
Mann/Frau:       (schlendern Hand in Hand durchs Tor)  
Mann:                 Meine Liebste. Wir sind beide hier in unserer Hauptstadt. Ich freue mich auf wundervolle Urlaubstage mit dir.
Frau:                   Ja, mein Liebster. Ich auch. Ich erwarte allerdings, dass du die ganze Zeit mit mir zusammen bist und dich nicht stundenlang mit deinen Freunden in der Kneipe triffst. Kriegst du das hin?
Mann:                 Aber natürlich, mein Engel. Ich möchte nur mit dir zusammen sein.
Frau:                   Dann erwarten uns drei wundervolle Tage.
Mann:                 Ja, mein Engel.
Huhn:                  Ich erwarte bald einen Schwung Eier. Und brauche ein ruhiges Plätzchen. Zum Brüten. Was soll das hier? So viele Leute? Diese Stadtmenschen, keinen Sinn für die jahreszeitlichen Pflichten, die wir Hühner zu erledigen haben. Ich erwarte etwas mehr Respekt.
Sprecher:            Ja, so sind die Erwartungen ganz unterschiedlich.
Ein Mensch hat die Erwartungen der Welt sehr verändert. Nicht unbedingt die Welt. Leider. Aber er hat dafür gesorgt, dass die Erwartung, es könne doch mal friedlich und gerecht zugehen, nicht stirbt, sondern immer wieder Nahrung erhält.
Dieser Mensch heißt Jesus. In Israel spricht man immer mehr von ihm. Menschen hat er geheilt. Für die Armen ist er eingetreten. Streitende hat er versöhnt. Die Menschen hoffen, dass Gott bald den Retter schickt, den Messias, der Frieden und Gerechtigkeit schaffen wird. Sie haben gehört, dass Jesus zum Passahfest nach Jerusalem kommt. Sie erwarten ihn stündlich.
Bauer:                 (geht durchs Tor) Jesus kommt. Vielleicht als König? Vielleicht sogar als Messias?
Da werde ich ihn mal auf die Pacht ansprechen. Der römische Besitzer meiner Felder  hat die Pacht erhöht. Ich muss mehr Korn abgeben, als früher. Und wenn es nicht regnet und die Ernte ausbleibt, sehe ich alt aus. Und meine Kinder haben nichts zu essen. Vielleicht muss ich dann auf der Baustelle arbeiten. Jesus soll kommen und etwas dagegen unternehmen. Ich erwarte, dass er als künftiger König für unsere Rechte eintritt.
Kind:                   (rennt durchs Tor) Jesus kommt. Super! Der soll total nett sein. Und ich wollte immer schon mal einen echten Heiler sehen. Papa sagt, vielleicht wird der mal unser neuer König, der Friedenskönig. Und der mag auch Kinder. Superklasse. Vielleicht darf ich Seite an Seite mit ihm kämpfen. Wann es endlich soweit ist? Wann kommt er endlich? Ich kann es kaum erwarten.
Alte Frau:            (schlurft durchs Tor)  Jesus kommt? Ach, na ja, ich habe schon viele sogenannte Retter der Menschheit kommen und gehen sehen. Ich erwarte nicht mehr, dass sich viel verändert. Obwohl: Ein bisschen neugierig bin ich doch. Er hat den Sohn meines Neffen geheilt. Der hatte immer solche Anfälle. Vielleicht kann Jesus ja auch etwas mit meinen kaputten Knien unternehmen. Einen König brauche ich nicht, aber doch mal einen Arzt. Nun ja, warten wir’s ab.
Soldat:                 (kommt durchs Tor und blickt hektisch um sich) Jesus kommt? Ach du grüne Neune! Die Leute sind so aufgeregt hier. Überall höre ich den Namen Jesus in den Gesprächen. Die denken wohl, der zieht hier als König ein. Diese Leute! Immer einen Retter an der Hand. Da brauche ich Verstärkung. Schnell. Das kann ja keiner erwarten, dass ich mit dieser Situation alleine fertig werde.
Mann/Frau:       (er zieht sie durchs Tor)
Frau:                   Hej, was ist denn los auf einmal?
Mann:                 Jesus kommt, sagen die Leute.
Frau:                   Na und?
Mann:                 Aber Liebste, er soll der künftige Friedenskönig sein, von Gott zu uns geschickt, den Armen zu helfen, die Traurigen zu trösten, die Kranken zu heilen...
Frau:                   Und mir das Wochenende zu verderben.
Mann:                 Aber Liebste. Wir stehen mitten an einem zentralen Punkt in der Weltgeschichte. Das ist doch toll. Ich muss nachher gleich Simon und Ruben treffen.
Frau:                   Aber Aaron, unsere Ferien...
Mann:                 Die holen wir nach, mein Schatz, ganz sicher. Aber erst machen wir Geschichte.
Frau:                   Ich auch?
Mann:                 Na klar. Mit dir zusammen macht alles mehr Spaß. Und Jesus will ja auch die Frauen dabei haben.
Frau:                   Also gut. Aber erwarte nicht von mir, dass ich für den Retter koche. Ich will mitkämpfen.
Mann:                 Mitkämpf... Das hätte ich nicht erwar...
Frau:                   (stemmt die Hände in die Seiten)
Mann:                 (eilig) Aber natürlich, mein Schatz, alles was du willst.
Huhn:                  (wackelt durchs Tor) Jesus kommt? Auch das noch. Als ob es nicht schon hektisch genug ist. Ich brauche einen ruhigen Platz für meine Eier. Ich will ja keine gestörten Küken bekommen. Bei dem Lärm werden die ja verrückt. Ich weiß, mein Cousin wohnt in der Burg. Den werde ich besuchen. Da haben die Soldaten noch alles im Griff. Da finde ich ein ruhiges Plätzchen.
Sprecher:            Jesus kommt und bewegt die Menschen. Die unterschiedlichsten Erwartungen werden wach. Hat er sie erfüllt?
Auf jeden Fall war sein Einzug nach Jerusalem berauschend. Wir hören davon in der Bibel.
Lesung:              Einzug nach Jerusalem
Lied:                   Jesus zieht in Jerusalem ein
Ansprache:        Jesus und unsere Erwartungen.(folgt noch)

Nach der Ansprache dürfen die Kinder die Blumentöpfe an Menschen aus der Gemeinde
verteilen. (Nicht alle bekommen etwas, unerwartete Freude....)

Lieder: Vom Anfang bis zum Ende
Gottes Liebe ist wie die Sonne
Geh aus mein Herz
Wie ein Fest nach langer Trauer oder Wir haben Gottes Spuren






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