Samstag, 29. August 2015

Kinderbibelwoche 2015 zum Thema Schöpfung. Predigt zu der Geschichte "Menschen im Meer" und Lk 10


Predigt zur Kinderbibelwoche 2015
Thema:      Schöpfung ( mit der Geschichte „Menschen im Meer“)

Eine Insel wird überflutet.
Die Insel der Großen.
„Warum habt ihr die Insel durchlöchert auf der Suche nach Gold?“,
kann man da fragen.
Und was tun wir, damit es nie mehr passiert?
Das sind wichtige Fragen.
Aber jetzt schwimmen gerade Menschen im Meer.
Kämpfen gegen die Wellen.
Jetzt muss etwas getan werden,
das Naheliegende.
Also werden Boote ins Wasser gelassen.
Alle retten, was und wer zu retten ist.
Auch den uneinsichtigen König.
Keine Diskussion.
Sie helfen und bauen die Insel wieder auf.
Selbstverständlich.
So einfach ist das.

Ein Verletzter liegt am Weg.
Er ist unter die Räuber gefallen.
Da halten Ängste und Egoismus den Mund,
rücken zur Seite.
Da liegt ein Mann, verletzt, blutend.
Da liegt es nahe, ihm zu helfen.
Undenkbar, da vorbei zu gehen.
Keine Diskussion.
Der Samariter holt das Verbandszeug raus
und rettet und wird zum Nächsten für den Verletzten.
Zeit und Geld gibt er dafür.
Selbstverständlich.
So einfach ist das.

Menschen kommen an.
Nach einer langen Reise.
Sie sind unter die Räuber gefallen und geflohen
aus einer Heimat voll Krieg und Verfolgung und Not.
Verletzt sind sie, bluten,
manchmal am Körper,  aber immer an ihrer Seele.
Da fragen doch einige hier tatsächlich:
Was wollt ihr denn hier?
Da schreien sie im Ernst: Haut ab. Und Schlimmeres.
Da weichen Dummheit und Egoismus und Hetze nicht zur Seite
und machen dem Naheliegenden Platz.
Da brennen sie Notunterkünfte ab, wie in den letzten Tagen und Wochen,
in unserem Land.

Da sagen wir „Nein“.
Selbstverständlich.
Das ist doch einfach klar.
Laut und unmissverständlich „Nein“.
„Nein“ ohne Diskussion, ohne jegliches Verständnis für die Menschen,
die solches sagen und tun und das Naheliegende zur Seite fegen.
Und wir tun, was zu tun ist.
Helfen, wie die Menschen in Wilmersdorf beispielsweise in der letzten Woche.
Wie viele Menschen hier in Charlottenburg.
Selbstverständlich.
So einfach ist das.
Für sehr viele Menschen in unserem Land.

Die Kinder haben uns Sätze gesagt, Mahnungen, Regeln, Vorschläge.
Einfache, klar und gut zu befolgende Sätze:
Entspannt und glücklich leben,
die Natur bewahren,
weniger oder wenn es nach Alma geht, gar kein Fleisch essen,
damit diese Pupserei aufhört, die die Atmosphäre vergiftet,
kein Krieg, keine Ausgrenzung, keine Gier,
helfen, selbstverständlich,
bescheiden sein, damit alle genug zum Leben haben.
Eigentlich ganz einfach, oder nicht?

Wenn ich Gott wäre, sagte ein Junge in der KiBiWo,
dann würde ich das nicht zulassen,
nicht den Krieg, nicht das Böse.
Warum ist das so?
Warum werden Menschen zu Räubern und werden gewalttätig,
böse, ungerecht, hassen?
Und warum fallen so viele Menschen unter die Räuber und keiner verhindert das?

Eigentlich ist das wirklich nicht zu verstehen.
Denn eigentlich ist doch so einfach.
Eigentlich brauchen wir alle uns nur dafür entscheiden,
das Naheliegende zu tun:
Gott, unserem Schöpfer, aus tiefstem Herzen dafür zu danken, dass es uns gibt,
wir, seine Lieblinge,
Meisterwerke aus Meisterhand.
Gott hat uns, seinen Lieblingen, die Erde zu Füßen gelegt hat,
ein Paradies.
Wer Gott dafür liebt,
aus ganzer Seele, von ganzem Herzen, mit all seiner Kraft,
der und die wird es einfach tun,
das Naheliegende,
wird teilen und abgeben,
wird zufrieden sein, wenn alle satt werden,
wird nicht reich werden wollen auf Kosten anderer,
wird leben wollen wie es in der Geschichte der Menschen im Meer von der kleinen Insel erzählt wird:
„Denn hier gibt es weder Herren noch Knechte.
Die Kleinen machen alles gemeinsam.
Darum ist auch keiner arm oder reich. Und reich will keiner werden.
Sie pflanzen und fangen, was sie zum Leben brauchten. Nicht mehr.
Und daher haben sie auch viel Zeit zum spielen, zum Singen, zum Tanzen, zum Drachenfliegen und überhaupt auch zum Leben.“
So einfach ist das.
Dann brauchen Menschen nicht mehr unter die Räuber zu fallen.
Dann teilen wir Jesu einfachen Traum vom Paradies, vom Himmel auf Erden.
Dann wird ein Mordinstrument wie das Kreuz hier vorne
zum grünen Baum des Lebens, der Himmel und Erde verbindet
und wir sehen in den Seiten Gottes ausgebreitete Arme,
der alle und alles an sein Herz nehmen will.
(Kreuz wurde von den Kindern geschmückt)

Wir wünschen uns, dass alle glücklich sind, habt ihr Kinder uns gesagt.
Einfach und klar.
Und eigentlich so selbstverständlich.
Da treten Egoismus und Angst zur Seite.
Auch alles Planen und Sorgen.
Da vertrauen wir darauf, dass Gott bei uns ist, bei seinen Lieblingen
Und sagen Ja zu den Menschen, ja zum Leben
und Nein zu Gewalt und Ungerechtigkeit.
Ohne Diskussion.
Nutzen unsere Kraft, um zu tun, was naheliegt,
helfen, selbstverständlich,
und feiern und besingen das Leben aus ganzer Seele wie in diesem Gottesdienst.

Mache ich es mir zu einfach?
Kann schon sein.
Aber das möchte ich in der nächsten Zeit einfach mal versuchen:
Nicht planen, nicht viel diskutieren,
einfach nur Ja sagen oder auch mal Nein
und einfach nur das Naheliegende  tun.
Vielleicht versuchen wir das alle einmal.
Amen




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