Predigt zu Joh 8, 12 1. Weihnachtstag
Licht steigt auf am Horizont, rötet die Wolken, flutet den Himmel.
Licht steigt auf am Horizont, rötet die Wolken, flutet den Himmel.
Alles, was
ist, nimmt Licht an und wirft es zurück,
wird
sichtbar.
Bäume und
Felder,
Straßen und
Häuser.
Der Stein am Weg, der Berg in der Ferne.
Der Stein am Weg, der Berg in der Ferne.
Nichts
bleibt verborgen.
Ich bin das
Licht der Welt.
Licht, nicht
zu bändigen,
breitet sich
aus im eigenen Tempo.
Und
verschwindet blitzartig, wenn die Quelle erlischt.
Einmal auf den Weg gebracht
flitzt es Jahrtausende durch das Weltall,
Einmal auf den Weg gebracht
flitzt es Jahrtausende durch das Weltall,
lässt sich
nicht aufhalten und nicht einfangen.
Wer Licht
einsperren will, hat nur Dunkel in der Hand.
Ich bin das
Licht der Welt.
Licht, das
sind Wellen sagen die Physiker oder Teilchen, je nachdem.
Ja, was denn
nun?
Man kann
sagen, aber nur so ungefähr, wo Licht sein wird.
Licht kratzt
an Exaktheit,
lässt
Wissenschaftler rechnen mit Wörtern wie „wahrscheinlich“.
Treibt Normalsterbliche
in den Wahnsinn,
die versuchen, das zu verstehen.
die versuchen, das zu verstehen.
Ich bin das
Licht der Welt.
Licht, sagten die Forscher der Bibel,
damals im fremden Babylon, als sie Zeit hatten zum Nachdenken,
damals im fremden Babylon, als sie Zeit hatten zum Nachdenken,
Licht hat eine geheime Quelle,
irgendwo bei Gott,
Licht ist da vor Sonne und Mond und den Sternen, die
sich aus ihm speisen.
Denn man sieht es ja, am Horizont, bevor man Sonne sieht oder Mond.
Denn man sieht es ja, am Horizont, bevor man Sonne sieht oder Mond.
Gott macht das Licht.
Ganz am Anfang.
Immer als erstes, vor Tag, vor Schöpfung,
Irgendwo im Verborgenen.
Bevor etwas Gestalt gewinnt, ist Licht schon da.
Ich bin das Licht der Welt, sagt Jesus,
Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der
Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Lied: EG 74 Du Morgenstern, du Licht vom Licht
Alles, was
ist, nimmt Licht an und wirft es zurück,
wird
sichtbar.
Licht dringt durch die Nacht des Todes,
führt durch die Finsternis.
Es erhellt die dunklen Täler in Sekundenschnelle,
Es erhellt die dunklen Täler in Sekundenschnelle,
erlischt auch, aber kommt wieder, immer wieder,
und wird geboren in einer Krippe, in einem Stall.
Das wird jetzt kein Jubelruf über den Gott, der sich einlässt auf Enge und Finsternis.
Das wird jetzt kein Jubelruf über den Gott, der sich einlässt auf Enge und Finsternis.
Licht in einem Stall,
da ist nichts mehr mit Enge und Niedergedrücktsein.
Licht, die unverfügbare Kraft,
Gottes ewiges Licht in der Krippe,
da ist nichts mehr mit Enge und Niedergedrücktsein.
Licht, die unverfügbare Kraft,
Gottes ewiges Licht in der Krippe,
da hebt sich das Dach,
da scheint der Himmel hinein,
da werden Sterne groß wie die Sonne oder jedenfalls einer,
da werden Sterne groß wie die Sonne oder jedenfalls einer,
da ist Platz in einem Stall für die ganze Welt.
Aller Welt wird Heil widerfahren, in dieser Nacht,
behauptet Gabriel selbstbewusst
behauptet Gabriel selbstbewusst
allen sind die Augen geöffnet.
Sie sehen.
Sie sehen.
Sie stehen gemeinsam vor der Krippe.
Sie jubeln mit den Engeln in einem Chor:
Friede auf Erden.
Friede auf Erden.
Hirten,
Analphabeten vermutlich, ungeübt in der Konversation,
werden zu
Botschaftern des Lichtes Gottes,
fangen
plötzlich an zu predigen, erzählen und alle hören zu.
Marias Herz ist bewegt.
Marias Herz ist bewegt.
Das Licht
der Welt liegt vor ihr, ihr Sohn,
ein kleines
Teilchen von Gottes Licht, das aber Wellen schlagen wird,
große Wellen, da ist sie sicher.
große Wellen, da ist sie sicher.
Ich bin das
Licht der Welt.
Zu diesem Selbstbewusstsein wird sie ihren Sohn erziehen
Zu diesem Selbstbewusstsein wird sie ihren Sohn erziehen
und alles
geben, was sie hat.
Lied: 37, 1
Ich steh an deiner Krippen hier
Einmal auf den Weg gebracht
flitzt das Licht Jahrtausende durch das Weltall,
Einmal auf den Weg gebracht
flitzt das Licht Jahrtausende durch das Weltall,
lässt sich
nicht aufhalten und nicht einfangen.
Wer Licht
einsperren will, hat nur Dunkel in der Hand.
Ich bin das Licht der Welt.
Da holt aber einer richtig aus.
Da holt aber einer richtig aus.
Ich bin das Licht.
Jesus weiß nichts von Wahrscheinlichkeitsrechnung,
Jesus weiß nichts von Wahrscheinlichkeitsrechnung,
aber die Kraft des Lichtes, die kennt er,
aus heißen Sommern, aus dunklen Nächten.
Er kennt den Schein der Öllampen
und das Flackern von Kerzen, die den Raum erhellen,
sobald sie entzündet sind.
Ich bin das Licht der Welt.
Und Jesus, der Jude, kennt natürlich auch die
Geschichte vom Licht am ersten Tag,
weiß, dass das Licht ewig ist, vor allem anderen war,
von Gott kommt.
Er kennt auch die Worte Gottes an Jesaja (aus Jes
42,6; 49, 6)
Ich mache dich zum Licht der Heiden,
Ich mache dich zum Licht der Heiden,
dass du die Augen der Blinden öffnen sollst
und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen
und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker,
dass du seist mein Heil bis an
die Enden der Erde.
Licht, das sich nicht einsperren
lässt.
Licht, das sich von der Finsternis nicht aussperren lässt.
Ich bin das Licht der Welt.
Da meint einer, was er sagt.
Licht, das sich von der Finsternis nicht aussperren lässt.
Ich bin das Licht der Welt.
Da meint einer, was er sagt.
Keine falsche Bescheidenheit.
Ein großer Anspruch an sich und andere
angesichts der Finsternis, die Jesus spürt und sieht
Ein großer Anspruch an sich und andere
angesichts der Finsternis, die Jesus spürt und sieht
und an der er leidet wie die
Menschen um ihn herum:
Das Klein – Klein der Hoffnung,
Das Klein – Klein der Hoffnung,
das sich mühsam an die Grenzen
hält, die ihnen gesetzt werden,
die Anstrengung das Leben zu
erhalten,
Nahrung – ein Problem,
Krankheit – eine Katastrophe,
Alter – nur erträglich, wenn die Söhne bleiben,
Alter – nur erträglich, wenn die Söhne bleiben,
sich nicht in die Berge schlagen,
weil sie den Römern unangenehm aufgefallen sind und sich wehren.
Finsternis um sie herum,
das ist wie eine verschlossene Tür, vor der sie stehen.
Keine Idee, wie sie zu öffnen wäre.
Finsternis um sie herum,
das ist wie eine verschlossene Tür, vor der sie stehen.
Keine Idee, wie sie zu öffnen wäre.
Blendende Finsternis, dass sie
das Licht kaum noch wahrnehmen.
Ich bin das Licht der Welt, sagt
Jesus,
ein großer Anspruch und eine große Verheißung.
Der Jesus anschaut, der sieht Licht in der Finsternis.
ein großer Anspruch und eine große Verheißung.
Der Jesus anschaut, der sieht Licht in der Finsternis.
Die ihm nachfolgt, die lebt im
Licht.
Lied:
EG 37, 3 Ich lag in tiefster
Todesnacht
Licht des
Lebens.
Licht in der
Finsternis.
Das Licht Gottes hatte die Krippe verlassen,
Das Licht Gottes hatte die Krippe verlassen,
die Windeln
abgelegt nach einiger Zeit,
und sich auf
den Weg gemacht hinein in die Welt.
Und war nicht aufzuhalten.
Und war nicht aufzuhalten.
Jesus
vertraute der Quelle des Lichtes,
das war, bevor irgendetwas wurde und bleibt, wenn alles geht.
das war, bevor irgendetwas wurde und bleibt, wenn alles geht.
Er vertraute
der Kraft Gottes,
die wie ein Irrlicht Grenzen umtanzt und überwindet.
dieser Kraft, die einen Funkenflug der Liebe niederregnen lässt, wo Trauer oder Hass lebt,
die wie ein Irrlicht Grenzen umtanzt und überwindet.
dieser Kraft, die einen Funkenflug der Liebe niederregnen lässt, wo Trauer oder Hass lebt,
einen
Regenbogen der Hoffnung spannt, wo alles am Ende scheint.
Keine
Finsternis, der Jesus auswich,
das Dunkel
der Gefängnisse,
das Dunkel
der Blinden,
das Dunkel
der Schuldbeladenen –
Jesus ging
hinein und brachte Hoffnung und Liebe und Heilung in verfahrenes Leben,
ging bis in
das Dunkel des Todes.
Die Jünger Jesu haben gelitten.
Für sie sah es so aus, als ob ihre große Hoffnung, das Licht ihres Lebens mutwillig sein Verlöschen provoziert.
Die Jünger Jesu haben gelitten.
Für sie sah es so aus, als ob ihre große Hoffnung, das Licht ihres Lebens mutwillig sein Verlöschen provoziert.
Denn so
weitreichend und schnell und ungreifbar das Licht auch ist:
für eine
Kerze reicht eine Handvoll Wasser, ein Atemhauch, um ihr das Licht auszublasen.
Aber Licht sein, sagt Jesus, heißt nicht über den Dingen schweben,
einmal aufzuscheinen,
Aber Licht sein, sagt Jesus, heißt nicht über den Dingen schweben,
einmal aufzuscheinen,
eine
Lightshow abzuziehen, mit großartigen Effekten
und dann dem
grauen Alltag wieder Platz zu machen.
Ich will alles
und ich will alles für euch,
Leben im Licht, Licht des Lebens.
Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis,
sondern wird das Licht des Lebens haben.
Lied: EG 37, 8.9
Leben im Licht, Licht des Lebens.
Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis,
sondern wird das Licht des Lebens haben.
Lied: EG 37, 8.9
Licht zu
Weihnachten, da können wir nicht genug von bekommen.
Kerzen, Lichterketten,
Kerzen, Lichterketten,
von der
Wärme des Lichtes angetriebene Pyramiden,
die dunkelsten Tage des Jahres leuchten so intensiv, so zu Herzen gehend,
wie es kein Sommertag schafft.
die dunkelsten Tage des Jahres leuchten so intensiv, so zu Herzen gehend,
wie es kein Sommertag schafft.
Dieses Weihnachtslicht
in sich zu tragen, das schmerzt,
denn es
verhindert, dass wir die Augen schließen vor dem,
was wir
nicht sehen möchten.
Licht Gottes
lässt sich nicht einsperren und lenken.
Es macht sichtbar nicht nur die Berge und Täler,
sondern eben auch die Herzen der Menschen, ihre Liebe, ihren Schmerz.
Es macht sichtbar nicht nur die Berge und Täler,
sondern eben auch die Herzen der Menschen, ihre Liebe, ihren Schmerz.
Wer Jesus
nachfolgt, spürt den Schmerz und die Liebe des Nächsten wie seinen eigenen.
Dieses Licht
in sich tragen, macht ruhelos,
treibt uns zu Flüchtlingen in unserer Nachbarschaft,
trotz Weihnachten und Vorbereitungen.
In diesem Licht, da sieht man einfach zu viel.
Da kann dieser und jener noch Hilfe gebrauchen und dieses Leid gelindert und dieses Wort gesprochen werden.
Aber so ist das eben, wenn einer in eine Krippe blickt,
treibt uns zu Flüchtlingen in unserer Nachbarschaft,
trotz Weihnachten und Vorbereitungen.
In diesem Licht, da sieht man einfach zu viel.
Da kann dieser und jener noch Hilfe gebrauchen und dieses Leid gelindert und dieses Wort gesprochen werden.
Aber so ist das eben, wenn einer in eine Krippe blickt,
in der das
Licht der Welt aufscheint
und sich aufrichtet und Licht sieht, wo andere nur dunkel vermuten
und Dunkelheit spürt, wo andere Abstand halten. .
und sich aufrichtet und Licht sieht, wo andere nur dunkel vermuten
und Dunkelheit spürt, wo andere Abstand halten. .
Weihnachten.
Alle sind da.
Wir feiern.
Feiern das Kind in der Krippe.
Alle sind da.
Wir feiern.
Feiern das Kind in der Krippe.
Feiern die
Liebe Gottes zu dieser Welt.
Kerzen brennen.
Wir geben das Licht weiter, schenken, nicht nur den Nahen, auch dem Nächsten.
Kerzen brennen.
Wir geben das Licht weiter, schenken, nicht nur den Nahen, auch dem Nächsten.
Jesus
Christus spricht:
Ihr seid das Licht der Welt.
Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
Ihr seid das Licht der Welt.
Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
Man zündet auch nicht ein Licht an und
setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen,
die im Hause sind.
So lasst euer Licht leuchten vor den
Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Amen