1Thess
5,1-6(7-11)
Wir schauen und warten.
Blicken auf das gelobte
Land,
eine Verheißung von Gerechtigkeit und Freiheit.
Ein Leben im Licht der Liebe Gottes.
eine Verheißung von Gerechtigkeit und Freiheit.
Ein Leben im Licht der Liebe Gottes.
Doch während wir schauen,
rückt es weiter in die Ferne.
Einst war es zum Greifen
nah.
Da war Er noch da und
behauptete:
Das Reich Gottes ist
mitten unter euch.
Er weckte unsere Träume
vom Frieden in der Welt.
Er lehrte uns glauben:
Jetzt ist die Zeit der Gnade und ihr seid die Friedensstifter mit Gott an eurer Seite.
Er heilte, er vergab und öffnete neue Wege, vielen von uns.
Jetzt ist die Zeit der Gnade und ihr seid die Friedensstifter mit Gott an eurer Seite.
Er heilte, er vergab und öffnete neue Wege, vielen von uns.
Er gab den Herzen Ruhe
und Verzweifelten neuen Mut.
Wir erwarteten immer mehr,
Wir erwarteten immer mehr,
Die ganze Welt wird sich
durch ihn zum Guten verändert.
Das Reich Gottes ist mitten unter uns durch ihn.
Das Reich Gottes ist mitten unter uns durch ihn.
Doch nun warten wir
schon lange, warten in Thessaloniki.
Warten, dass er wiederkommt, wie er es versprochen hat.
Jesus ist tot, 30 Jahre schon.
Warten, dass er wiederkommt, wie er es versprochen hat.
Jesus ist tot, 30 Jahre schon.
Und wiedergekommen ist
er nicht wie versprochen, um die Welt zu wandeln, ein für allemal.
Das Licht der Hoffnung,
das er entzündet hat, weicht.
Wir spüren, wie die
Finsternis eines „Es hat doch keinen Sinn“ in unser Leben dringt und seinen
Geist verdrängt.
Die Gewalt der römischen
Schwerter haben wir direkt vor der Nase, hier in Thessaloniki.
Römischer Friede?
Menschen sterben nach wie vor an römischen Kreuzen.
Menschen sterben nach wie vor an römischen Kreuzen.
Paulus, fragen wir, wenn 30 Jahre ins Land
gegangen sind, wer sagt, dass es nicht noch einmal 30 werden oder 50 oder 100
oder gar 1000?
Und Glaube, Liebe, Hoffnung – Sind das wirklich die Kräfte, auf die wir bauen können?
Und Glaube, Liebe, Hoffnung – Sind das wirklich die Kräfte, auf die wir bauen können?
Was können wir noch erwarten?
Hast du nicht einen Plan B, wenn die Welt sich einfach weiter dreht,
Hast du nicht einen Plan B, wenn die Welt sich einfach weiter dreht,
erbarmungslos?
Und Paulus antwortet. Nein, hier gibt es keinen
Plan B,
hier gibt es nur Plan A: Das Reich Gottes ist
mitten unter euch. Punkt.
Das Reich Gottes kann jederzeit sichtbar für alle Welt anbrechen.
Also, Doppelpunkt:
Das Reich Gottes kann jederzeit sichtbar für alle Welt anbrechen.
Also, Doppelpunkt:
Lebt weiter so, liebt, glaubt und erhofft alles
von ihm,
lebt erwartungsvoll, als könnte Jesus jederzeit
vor eurer Tür stehen und anklopfen.
Und Paulus schreibt ihnen:
Und Paulus schreibt ihnen:
Von den Zeiten und Stunden aber, liebe
Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; 2denn ihr selbst
wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
3Wenn sie sagen werden: Es ist Friede, es hat keine Gefahr –, dann wird sie das
Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau und sie werden
nicht entfliehen.
4Ihr aber, liebe Brüder, seid
nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. 5Denn ihr
alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht
noch von der Finsternis. 6So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern,
sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
7Denn die
schlafen, die schlafen des Nachts, und die betrunken sind, die sind des Nachts
betrunken. 8Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein,
angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung
auf das Heil. 9Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das
Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, 10der für uns gestorben
ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. 11Darum
ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.
Sie schaut und wartet.
Schaut hinüber zum
gelobten Land.
Unerreichbar fern ist es,
auch wenn es nur 150 km nach Pensylvannien sind.
Sie erwartet etwas.
Auf jeden Fall, dass es nicht so bleibt, wie es ist, so finster, so hoffnungslos.
Sie erwartet etwas.
Auf jeden Fall, dass es nicht so bleibt, wie es ist, so finster, so hoffnungslos.
So will sie nicht leben.
Ausgebeutet als Sklavin
in Maryland, in den Südstaaten der USA.
Das Verderben kann
schnell kommen,
das weiß sie,
eine Peitsche, ein
Verkauf in eine andere Gegend, ungeachtet der Familienbindungen.
All das ist passiert.
All das kann passieren. Auch ihr.
Aber: So muss sie nicht
leben.
Denn Gott ist da und
Gott kommt.
Ihre Mutter hat ihr von
ihm erzählt,
dem kleinen
Sklavenmädchen mit dem gebrochenen Kopf durch einen Stoß des Sklavenjägers.
Hat ihr den Kopf gefüllt
mit Geschichten vom Land, in dem Milch und Honig fließen und Menschen frei
leben.
Geschichten von Aufstand
und Flucht,
Geschichten von Gottes
Hilfe und Bewahrung,
Geschichten der Bibel im
allgemeinen und von Moses im Besonderen.
Sie erwartet viel.
Und bleibt wach und
nüchtern in der Verzweiflung des Jetzt.
Gott ist da und Gott
kommt.
Auch in die Welt, in der sie lebt.
Gott will nicht die Finsternis, sondern ein Leben im Licht. Für alle.
Auch in die Welt, in der sie lebt.
Gott will nicht die Finsternis, sondern ein Leben im Licht. Für alle.
Nichts muss so bleiben,
wie es ist.
Und es wird nicht so
bleiben.
Es gibt das gelobte
Land, den Norden der USA.
Und es gibt einen Weg
dorthin.
Ob sie das schafft?,
fragt sie sich.
Sie heißt Hariet Tubman,
lebt in den Südstaaten Mitte des 19. Jahrhunderts.
Ihr Leben lang war sie
Sklavin.
Ausgeliefert den weißen Herren.
Aber nahe ist sie bei Gott, der ihr helle Bilder schickt,
Ausgeliefert den weißen Herren.
Aber nahe ist sie bei Gott, der ihr helle Bilder schickt,
Bilder einer neuen Welt,
eines neuen Lebens.
Halluzination sagen die
einen, Wahrheit, meint sie.
Und sie betet.
Erst kleine Gebete, dass
ihre Familie zusammen bleiben darf.
Aber sie lebt mit Gott, und so werden auch ihre Bitten größer.
Der Tod des Plantagenbesetzers kommt darin vor.
Aber sie lebt mit Gott, und so werden auch ihre Bitten größer.
Der Tod des Plantagenbesetzers kommt darin vor.
Als der eine Woche
später tatsächlich stirbt, bereut sie dieses Gebet.
Auch hat sich dadurch
nichts zum Besseren gewandelt.
Die Herren wechseln,
aber bleiben sich gleich.
Mit Gott an ihrer Seite
wagt sie sich weiter.
Er ist Herr der Geschichte.
Er ist Herr der Geschichte.
Er hält sich nicht an
die Gesetze der Sklavenhalter und lässt sich auch vom Tod nicht aussperren.
Wo er ist, ist Licht und
Hoffnung und Liebe.
Ihm ist jeder Mensch
lieb und teuer.
Sie erwartet mehr, betet
um Freiheit, ungeheuerlich, undenkbar.
Sie lebt nüchtern und wach, immer bereit aufzubrechen in ein neues Leben, den Gefahren zum Trotz,
Sie lebt nüchtern und wach, immer bereit aufzubrechen in ein neues Leben, den Gefahren zum Trotz,
sie gibt sich nicht dem
Zorn hin, spart ihre Kräfte.
Dann kommt der Tag, den Gott ihr öffnet. Die Chance.
Dann kommt der Tag, den Gott ihr öffnet. Die Chance.
Und sie ergreift sie und
geht los.
Auf den geheimen Wegen,
der underground railroad, macht sie sich auf den Weg,
verlässt ihren Mann und ihre
Geschwister für die große Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben.
Und schafft es über die
Grenze nach Pennsylvanien , von der sie nie
gedacht hatte, dass sie zu überwinden sei.
Sie erzählt.
Als
ich merkte, dass ich die Grenze überschritten hatte, schaute ich auf meine
Hände, um zu sehen, ob ich immer noch dieselbe Person war.
Es war alles so herrlich; die Sonne schimmerte wie Gold durch die Bäume und über die Felder und ich fühlte mich, als wäre ich im Himmel."
Es war alles so herrlich; die Sonne schimmerte wie Gold durch die Bäume und über die Felder und ich fühlte mich, als wäre ich im Himmel."
Ihr selbst
wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Ihr aber, liebe
Brüder und Schwestern, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb
über euch komme.
Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
In ihrem neuen Zuhause
im Licht erfährt sie vom Leben in der Finsternis,
von dem drohenden
Verkauf ihrer Nichte und deren Kinder.
Sie bleibt nicht stehen bei ihrer eigenen Freiheit, ihrem persönlichen Traum.
Sie erwartet mehr.
Von Gott und für ihre Leute. Für die Welt.
Sie kehrt als einzige Geflohene wieder zurück in die Finsternis,
trotz der Gefahr, als entflohene Sklavin gefasst zu werden.
Sie hilft den Menschen ihrer Familie zur Freiheit.
Sie bleibt nicht stehen bei ihrer eigenen Freiheit, ihrem persönlichen Traum.
Sie erwartet mehr.
Von Gott und für ihre Leute. Für die Welt.
Sie kehrt als einzige Geflohene wieder zurück in die Finsternis,
trotz der Gefahr, als entflohene Sklavin gefasst zu werden.
Sie hilft den Menschen ihrer Familie zur Freiheit.
Und bleibt auch dabei
nicht stehen, sondern steht fremden Sklaven bei und führt sie über den
Underground Railroad sicher in die Freiheit.
Und scheitert nie.
Es ist, als ob Gott sie in jeder Lage schützt.
Und scheitert nie.
Es ist, als ob Gott sie in jeder Lage schützt.
Ich war für acht Jahre Schaffnerin der Underground Railroad
und ich kann von mir behaupten, was nur wenige andere Schaffner sagen können –
ich habe meinen Zug nie entgleisen lassen und ich habe niemals einen meiner
Passagiere verloren.
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. Darum ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.
Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. Darum ermahnt euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.
Mit 93 Jahren stirbt sie
im Jahr 1913 in Auburn, New York,
verehrt und bekannt als
eine, die es wagte, von der Freiheit zu träumen
und nicht dabei stehen
blieb,
sondern alles von Gott
erwartete, für sich und andere.
Ihr Codename war Moses und bei dem Lied: Go down, Moses haben viele Afroamerikaner in den Südstaaten an sie gedacht und geglaubt:
Gott ist da und führt in das Licht der Freiheit. Heute. Jetzt.
Ihr Codename war Moses und bei dem Lied: Go down, Moses haben viele Afroamerikaner in den Südstaaten an sie gedacht und geglaubt:
Gott ist da und führt in das Licht der Freiheit. Heute. Jetzt.
Und wir singen es.
Lied: When Israel went to Egyptsland.
Wo schauen wir hin und mit welchen
Erwartungen?
Wonach halten wir Ausschau?
Ihr seid alle Kinder des Lichts und Kinder des Tages behauptet Paulus und würde das sicher auch heute noch schreiben.
Gott traut uns alles zu, heißt das doch.
Ihr seid alle Kinder des Lichts und Kinder des Tages behauptet Paulus und würde das sicher auch heute noch schreiben.
Gott traut uns alles zu, heißt das doch.
Und alles können wir von ihm
erwarten.
Auch dass er kommt, wie ein Dieb
in der Nacht oder vielleicht besser
wie ein unverhoffter Gast, der
unser Leben und die Welt umkrempelt.
Nichts muss so bleiben
wie es ist.
Das haben uns Menschen
vorgelebt.
Wenn Gott kommt, dann wird
es nicht so bleiben.
Wenn Gott kommt, kann keiner etwas dagegen tun.
Er erwartet, dass wir ihm die Tür öffnen.
Aber er lässt sich sowieso nicht aussperren.
Nicht von den Pflichten unseres Alltags.
Aber er lässt sich sowieso nicht aussperren.
Nicht von den Pflichten unseres Alltags.
Auch nicht von unseren Fragen.
Und von keiner Macht und keinem Sklaventreiber dieser Welt.
Die müssen weichen.
Wie sie schon gewichen sind, wenn Kinder des Lichts wie Harriet Tubman ihnen die Stirn bieten in Seinem Namen.
Die müssen weichen.
Wie sie schon gewichen sind, wenn Kinder des Lichts wie Harriet Tubman ihnen die Stirn bieten in Seinem Namen.
Wenn er kommt, dann kommt auch sein Licht.
Und scheint auf alles.
Auch auf meine oft gedämpften Erwartungen,
Und scheint auf alles.
Auch auf meine oft gedämpften Erwartungen,
wenn ich auf 2000 Jahre zurückblicke,
auf Kampf und Leid, an das mich der 9. November immer
besonders erinnert
und ich mich frage: Warum Gott und wo warst du?
Eine befriedigende Antwort habe
ich darauf in 52 Jahren nicht gefunden, gebe ich zu.
Aber ich frage mich auch:
Was wäre unser Glaube wert,
wenn wir nicht mehr alles von Gott erwarten,
Aber ich frage mich auch:
Was wäre unser Glaube wert,
wenn wir nicht mehr alles von Gott erwarten,
wenn wir nicht mehr damit rechnen,
dass Jesus schon heute oder morgen an unserer Tür steht und anklopft.
Er kommt, behauptet Paulus, unerwartet, lasst mich mit Zeiten und Stunden in Ruhe, ich sage euch, er kommt.
Er hat es versprochen. Also könnt ihr euch auf etwas freuen.
Er kommt, behauptet Paulus, unerwartet, lasst mich mit Zeiten und Stunden in Ruhe, ich sage euch, er kommt.
Er hat es versprochen. Also könnt ihr euch auf etwas freuen.
Erwartungsvolle Freude, das ist
eure Haltung im Leben,
voller Freude auf Gott zuleben.
Eine Freude, die uns antreibt
alles für diese Welt zu hoffen,
alles von den Menschen zu erwarten, auch das Gute.
alles von den Menschen zu erwarten, auch das Gute.
Stellen wir uns das vor, diesen
Tag, wenn er kommt oder diese Nacht.
Er kommt und klopft an unsere Tür.
Er kommt und klopft an unsere Tür.
Was für eine Freude! Und wie wir
uns vorbereitet haben!
Jeden Tag rechnen wir schließlich damit.
Saubere Bettwäsche halten wir immer bereit, damit er es bequem hat.
Saubere Bettwäsche halten wir immer bereit, damit er es bequem hat.
Der Kühlschrank ist immer gefüllt.
Die wirklich wichtigen Dinge sind
immer erledigt.
Denn wir wissen: Wenn Jesus kommt,
dann brauchen wir spontan viel Zeit.
Zeit und Kraft.
Garantiert wird er mit uns zu den
Flüchtlingsunterkünften gehen.
Wir kennen ihn doch.
Und zu den Baustellen unseres
Lebens und der Welt.
Gemeinsam schauen wir uns die an und tun, was getan werden kann,
Gemeinsam schauen wir uns die an und tun, was getan werden kann,
und er gibt uns die Hoffnung und
den Glauben und die Liebe dazu,
verleiht unserer Sehnsucht nach
Frieden Flügel.
An dem Tag werden wir das
schaffen,
alle Schwerter werden zu Pflugscharen umgewandelt,
keiner hungert mehr, alle werden satt.
alle Schwerter werden zu Pflugscharen umgewandelt,
keiner hungert mehr, alle werden satt.
Er nimmt uns an der Hand, krempelt
unser Leben und die Welt um.
So leben, als ob er morgen vor
unserer Tür stünde,
so leben, als sei er mitten unter
uns, so leben die Kinder des Lichts.
Menschen wie Harriet Tubman haben
so gelebt.
Sie hat Gott eingeladen in ihr
Leben,
ihm Raum gegeben für die wirklich
wichtigen Dinge,
für Freiheit und Gerechtigkeit.
sie hat zu jeder Zeit, zu jeder
Stunde damit gerechnet, dass Gott da ist und ihr Leben bewegt und ihr beisteht.
Sie hat sich nicht bei einem „Wenn
er käme“ aufgehalten.
Sie war nicht blind gegen die Grenzen der Welt.
Sie war nicht blind gegen die Grenzen der Welt.
Und es war ihr klar, dass noch
vieles im Argen ist und bleibt.
Aber sie hat die Grenze zu einem
befreiten Leben mutig überschritten und andere mitgenommen, das getan, wozu
Paulus die Gemeinde ermahnt:
Anderen beizustehen, als Kind Gottes, das schon in seinem Licht lebt.
Das Reich Gottes, Gott selbst ist mitten unter euch. Schon jetzt.
Anderen beizustehen, als Kind Gottes, das schon in seinem Licht lebt.
Das Reich Gottes, Gott selbst ist mitten unter euch. Schon jetzt.
Darauf hat sie sich verlassen.
Und darauf können wir uns
verlassen.
Denn ihr alle seid Kinder des
Lichtes und Kinder des Tages.
Wir sind nicht von der Nacht noch
von der Finsternis.
So lasst uns nun nicht schlafen
wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.
Denn Gott hat uns nicht bestimmt
zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unsern Herrn Jesus Christus,
der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit
ihm leben.
Jetzt ist die Zeit der
Gnade und ihr seid die Friedensstifter mit Gott an eurer Seite, mit Jesus in
unserem Leben.
Solange wir Atem holen
ist er da.
Er heilt, er vergibt und öffnet neue Wege.
Er heilt, er vergibt und öffnet neue Wege.
Er gibt den Herzen Ruhe
und Verzweifelten neuen Mut.
Und wird es wieder tun.
Und wieder.
Wir dürfen viel erwarteten, immer mehr, viel mehr, als wir es oft tun.
Wir dürfen viel erwarteten, immer mehr, viel mehr, als wir es oft tun.
Erwarten wir freudig,
dass durch Gott schon morgen die Welt ein anderes Gesicht hat.
Planen wir das ein.
Immer.
Immer.
Bereiten wir uns vor.
Jederzeit.
Und tun alles dafür.
denn wir wissen, wie es die Theologin Silja Walter in einem Gebet ausdrückt:
Jemand muss zu Hause sein, Herr, wenn du kommst.
denn wir wissen, wie es die Theologin Silja Walter in einem Gebet ausdrückt:
Jemand muss zu Hause sein, Herr, wenn du kommst.
Jemand muss dich erwarten, unten am
Fluss vor der Stadt.
Jemand muss nach dir Ausschau halten
Tag und Nacht.
Wer weiß denn, wann du kommst?
Herr, jemand muss dich kommen sehen
durch die Gitter seines Hauses
durch die Gitter –
durch die Gitter deiner Worte,
deiner Werke
durch die Gitter der Geschichte,
durch die Gitter des Geschehens
immer jetzt und heute in der Welt.
Jemand muss wachen unten an der
Brücke,
um deine Ankunft zu melden,
Herr, du kommst ja doch in der Nacht
wie ein Dieb.
Wachen ist unser Dienst.
Wachen.
Auch für die Welt.
Sie ist oft so leichtsinnig, läuft
draußen herum,
und nachts ist sie auch nicht zu
Hause.
Denkt sie daran, dass du kommst?
Dass du ihr Herr bist und sicher
kommst?
Herr, und jemand muss dich
aushalten,
dich ertragen, ohne davonzulaufen.
Deine Abwesenheit aushalten,
ohne an deinen Kommen zu zweifeln.
Dein Schweigen aushalten und
trotzdem singen.
Dein Leiden, deinen Tod mitaushalten
und daraus leben.
Das muss immer jemand tun mit allen
andern und für sie.
Amen
(aus: Silja Walter, Das Kloster am Rande der Stadt, Zürich
1971/1980; gefunden in: Medard Kehl, Und was kommt nach dem Ende [s.u.
Nr. 6], S. 111f)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen