Samstag, 13. April 2013

Predigt zu Johannes 21, 15-19 14.4. 2012


Literaturangabe: Reinhard Körner, Jesus bleibt Kleinbauer, 2010
(Die zwei Vorläufer sind sehr zu empfehlen)

Johannes 21, 15-19 14.4. 2012 Miserkordia
Das passiert schon einmal:
Wir stehen vor dem anderen und müssten eigentlich etwas sagen, und kriegen gar nichts oder nur ein Stottern über die Lippen.
Das kann unterschiedliche Gründe haben:
Ein Junge steht vor dem Mädchen, in das er verliebt ist
und will ihr das eigentlich sagen.
Er sieht, dass sie nur auf die Frage wartet und ihn erwartungsvoll ansieht und er kriegt es nicht hin.
Stattdessen platzt er mit der Frage heraus, ob sie Bio verstanden hat und ob man nicht gemeinsam lernen könnte.
Und wenn sie nett ist und ein bisschen sensibel,
dann lächelt sie und versteht, was er damit meint und  dann machen sie Bio und alles andere ergibt sich dann schon.

Oder jemand hat irgendwas getan, was ihm oder ihr zu Recht ein schlechtes Gewissen macht.
Dann ist es so schwer, dem anderen in die Augen zu sehen.
Und es ist noch schwerer sich zu entschuldigen, weil man selber so ganz schlecht dasteht und der eigene Stolz leidet.
Und dann stottert man auch herum und hofft, dass sich der andere mit den halben Sätzen zufrieden gibt und die Absicht erkennt.
Unter guten Freunden geht das meistens.

Ein Gespräch unter Freunden hören wir auch im Predigttext für den heutigen Sonntag aus dem Johannesev. Im 21. Kapitel.
Ein Gespräch, in dem es um Liebesbeteuerungen und ein schlechtes Gewissen geht, das der Liebe im Weg steht.
Jesus begegnet seinen Jüngern nach  seinem Tod und seiner Auferstehung am See Genezareth.
Man knüpft da an, wo man einst gestartet ist, beim Fischfang.
Aber dass da etwas nicht in Ordnung ist, das merkt man,
als sich die erste Aufregung über das Wiedersehn und den grandiosen Fischfang etwas gelegt hat.
Alle sitzen gemütlich zusammen, soweit man mit einem Auferstandenen gemütlich zusammen sitzen kann,
und  kauen an ihren Fischen.
Jesus ahnt, was mit seinem Freund Simon los ist,
sein Petrus, wie er ihn liebevoll, scherzhaft immer genannt hat,
sein sturer Ackerstein, wie sie zu tausenden auf den Äckern Galiläas herumliegen und die Bauern ärgern,
aber auch ein Stein von einer Härte, die hoffen lässt, dass da einer was aushält.
Jesus kennt seinen Freund Simon. 
Das ist einer, der immer alles ganz und gar will,
einer, der erst ganz und gar nicht die Füße gewaschen bekommen möchte vom Meister und dann, als Jesus ihm sagt, er gehöre dann nicht zu ihm, gleich den ganzen Körper zur Säuberung anbietet.
Simon ist einer, der Jesus immer folgen, sein Leben für ihn geben wollte, wie es bei Johannes heißt.
Und nun sitzt er da und kann dem Meister nicht so recht in die Augen schauen.
Er zweifelt, ob Jesus ihn noch ernst nimmt und auf seine Stärke baut.
Schließlich hat er ihn in der ersten ernsten Situation gleich verleugnet und sich schwach gezeigt.
Jesus sieht die Not des Petrus und beginnt nun dieses Gespräch, das das Johev. aufgezeichnet hat.

Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese?
Er spricht zu ihm: Ja, Herr! Du weißt, dass ich dir Freund bin.
Sagt er zu ihm: Hüte meine Lämmer!
Sagt Jesus zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb?
Er spricht zu ihm: Ja, Herr! Du weißt, dass ich dir Freund bin.
Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!
Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, bist du mir Freund? Petrus wurde betrübt, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Bist du mir Freund?, und sagt zu ihm: Herr, alles weißt du, du erkennst doch, dass ich dir Freund bin.
Spricht Jesus zu ihm: Hüte meine Schafe!
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst.
Das sagte er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen würde.
Und als er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach!

Dieses Gespräch nimmt es sehr genau mit den Wörtern, was in der Übersetzung Luthers ein wenig untergeht, die ich daher korrigiert habe.
Schauen wir uns das Gespräch genauer an.
Wir merken, Jesus ist kein Mann, der ins Stottern kommt, wenn es um Gefühle geht.
Und er ist auch niemand, der andere an die Wand spielt.
Jesus ist vor und nach der Auferstehung ist derselbe,
das will uns der Schreiber des Johannesevangelium deutlich machen,
Wieder begegnet er seinen Freunden beim Fischfang am See Genezareth.
Er ist ganz der Alte.
Jesus schaut nicht mit strengem, richterlichem Gesichtsausdruck auf seine Leute,
wie auf einem Heiligenbild,
sondern freundlich, verständnisvoll,
mit einem liebevollen Lächeln, mit dem er auch vorher schon einen Zachäus aufgeweicht und Huren bekehrt hat.
Jesus zeigt Simon durch sein Lächeln, dass er die Bindung zwischen ihnen nach wie vor sieht.
Und er holt ihn aus seinem schuldbewussten Schweigen mit der direkten Frage heraus: Liebst du mich?
Man kann richtig sehen, wie Petrus sich windet.
Erstens geht Männern das Wort Liebe ohnehin schwer von den Lippen und dann: Liebe ist ein so großes Wort.
Agapas me, fragt Jesus, laut griechischem Urtext.
Agape, das ist die große, einladende, göttliche Liebe, die alles umfasst.
Liebst du mich, bedeutet hier mehr als nur persönliche Zuneigung.
Liebst du mich, das heißt auch: Liebst du in mir Gott und hast du damit auch die Liebe und Hoffnung für die Welt im Herzen und den Willen nach ihr zu leben?
Kein Wunder, dass Petrus ins Stottern kommt.
Er denkt an seinen großen Schwur, sein Leben einzusetzen und an sein jämmerliches Versagen im Burghof.
Und er antwortet nicht einfach:
Du weißt doch, dass ich dich liebhabe, wie Luther übersetzt,
sondern philo se „Du weißt doch, dass ich dir Freund bin.
Dir bin ich ganz und gar und persönlich zugetan, heißt das.
Egal wie ich mich verhalten habe, ich hänge an dir und möchte dir alles Gute tun.
Ich glaube aber nicht mehr, dass ich die Welt verändern kann,
Ich bin zu deutlich an meine Grenzen gestoßen.
Aber ich baue ganz auf meine Freundschaft zu dir, wenn du mich lässt.
Jesus sieht ihn liebevoll spöttisch an.
Und gibt ihm den Auftrag, seine Schafe zu hüten.
Aber er merkt auch, Simon ist noch nicht der Alte.
Er traut sich  nicht mehr zu, der Fels der Gemeinde zu sein.
Er hängt fest in seinem Schuldbewusstsein und dem Gefühl unzulänglich zu sein.
Und so fragt Jesus ihn noch einmal:
Hast du mich lieb?
Und Petrus bleibt bei seiner Beteuerung, dass er ihm Freund sein will und erhält wieder den Auftrag.
Aber Jesus gibt sich nicht zufrieden.
Das Erlebnis im Burghof sitzt tief, das merkt er, eine traumatische Erfahrung, würden wir heute sagen.
Und so fragt er beim 3. Mal ganz direkt: Bist du mir Freund?
Verständlich, dass diese Frage Simon nun ganz aus der Bahn wirft.
Das hat er doch nun schon zweimal gesagt, dass er sich zwar die große offene Liebe zu Gott nicht ganz zutraut, aber doch Jesus liebt.
Und nun stellt der das auch in Frage.
Aber Simon merkt auch etwas anderes.
Er erkennt, dass Jesus ihm ganz nah ist und alles von ihm weiß und ihn dennoch akzeptiert, ja ihn gar nicht anders haben will, als mit all seinen Stärken, aber auch mit seinen Grenzen.
Er merkt, dass er diese Frage, bist du mir Freund, ganz und gar mit Ja beantworten kann.
Und als Simon daher Jesus zum dritten Mal mit: Herr, alles weißt du, du erkennst doch, dass ich dir Freund bin, antwortet,
da ist der Knoten geplatzt und es kann weitergehen.
Jesus sieht ihm das an, an dem direkten gelösten Blick, an der Entspannung in seinem Gesicht und sagt:
„Siehst du Simon, als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wo du hinwolltest.
Wenn du aber alt wirst,
dann wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und führen, wo du nicht hinwillst.“
Jetzt, sagt ihm Jesus damit, hast du etwas Wichtiges gelernt,
dass du nämlich nicht alles im Griff haben kannst.
Du brauchst Gott, der mit seiner Liebe alles umfasst und dich leitet, dahin, wo du nicht willst.
Und solche Menschen brauche ich, die bereit sind sich Gott anzuvertrauen,
auch wenn sie selber seine große Liebe nicht immer verstehen und auch nicht seine Wege und manchmal selber auch daneben liegen.
Aber du wirst die Folgen deines Gottvertrauens aushalten, diesmal,
weil du merkst, dass du gehalten bist
und weil du mein Petrus bist,
ein harter, sturer Brocken, der etwas aushält,
wenn es darum geht, meine Weisung zu leben
und daher sage ich dir vertrauensvoll: Folge mir nach.

Eine schwere Geburt war das, merken Sie, aber es hat sich gelohnt.
Petrus fühlt sich von einer Last befreit.
Wenn Jesus ihn weiterhin liebevoll in seine Nachfolge ruft,
dann kann auch er sich selber in die Augen sehen.
Er ist von seiner Schuld befreit worden und durfte sich selber treu bleiben.
Simon, der Petrus, hat in der Folge seine Härte und Sturheit behalten
und andere damit auf die Palme gebracht, Paulus zum Beispiel, der manches Mal mit dem Kollegen einen harten Strauß ausfechten musste.
Aber er hat auch gezeigt, welche Kraft in ihm steckt und wie sehr er sich vom Vertrauen in die Führung Gottes getragen wusste.
Und weil Simon nach wie vor alles mehr als hundertprozentig richtig machen wollte,
hat er sich bei seinem eigenen Kreuzestod ausgebeten kopfüber gekreuzigt zu werden,
um seine Hingabe überdeutlich zu machen, wie die Legende erzählt.
Andere Zeiten, andere Sitten.

Wir sind nicht Simon Petrus.
Aber anders als andere Geschichten der Bibel wird diese hier in der Gegenwartsform erzählt.
Jesus sagt, nicht Jesus sagte.
Diese Geschichte steht am Schluss des Johannesevangeliums und ist eine Aufforderung,
eine Aufforderung an die Gemeinde, 70 Jahre nach dem Tod Jesu, anstelle des Namens Simon, den eigenen einzusetzen,
eine Aufforderung auch an uns, es ebenso zu hören.
Wir heißen nicht Simon, sondern Susanne oder Irene oder ... setzen Sie ruhig Ihren eigenen Namen ein.
Genauso, wie Jesus mit seinem Freund Simon geredet hat, damals,
redet er mit uns, mit dir und mit mir,
heute, jetzt.
Das will der Schreiber des Johannesevangeliums seinen Leuten klarmachen.
Hört sich ein bisschen nach Erweckung an, aber so ist es gemeint,
Ich soll mich jetzt von meinem Freund Jesu direkt fragen lassen:
Susanne, liebst du mich?
Und ich entdecke dann in dem Stottern und der Betrübnis des Petrus meine eigene Unzulänglichkeit und fange an mich zu winden.
Ich merke, dass ich natürlich große Worte machen kann, über das, was in der Welt besser werden müsste.
Aber ich merke auch, wie schwer es mir schon fällt, den Weisungen Jesu und seinem Weg in meinem persönlichen Leben zu folgen.
Was erwartet der eigentlich genau von mir?
Was bedeutet dieses „Folge mir nach“? eigentlich, das Jesus zuletzt dem Petrus und damit auch uns zutraut.
Eine wichtige Frage, die Jesus sehr ernstnimmt und präzise in dem Gespräch beantwortet, wenn auch in einer Fachsprache, die sich uns Städtern nicht sofort erschließt.
Aber Fachleute verstehen ist nicht immer einfach.
Fachleute brauchen spezielle Wörter,
denn so können sie präzise Aufträge definieren und ausführen.
Wenn andere, die nicht in dem Fach zuhause sind, versuchen, diese Aufträge weiterzugeben, geht Wesentliches verloren.
So auch in der Übersetzung des Predigttextes, die wir kennen.
In unserem Text ist nicht dreimal von weiden die Rede, wie Luther und andere übersetzen, sondern zweimal von hüten und nur einmal von weiden.
Und das ist ein Unterschied.
Simon und Jesus sind beide Fachleute für Kleintierhaltung im besonderen und für Landwirtschaft im allgemeinen und Simon weiß genau, was Jesus meint:
Hüte meine Schafe und Lämmer.
Damit ist die persönliche Sorge um ein einzelnes Tier gemeint.
Behüten, heißt, genau zu schauen, wie es dem einzelnen Tier geht, die Klauen zu säubern, zu sehen, ob es auch genügend Nahrung findet, ob es gesund ist.
Weiden dagegen meint, die ganze Herde auf eine Weide zu führen und dann sich selbst zu lassen.
Der Hirte prüft also den Weidegrund, die allgemeinen Bedingungen, und leitet die Herde als ganze dass sie dorthin kommt, behält sie als ganze Herde im Blick.
Beides ist wichtig, aber indem Jesus zweimal von hüten und nur einem von weiden spricht, ist auch deutlich,
was für ihn an erster Stelle steht und was auch das Markenzeichen des kirchlichen Handelns ist:
Weil wir persönlich angesprochen werden von Gott,
weil Jesus in dem liebevollen verständnisvollen  Lächeln, das er Simon schenkt auch uns meint,
deshalb kümmern wir uns auch persönlich um Menschen,
deshalb sehen wir in der Menge der Menschen immer die einzelnen Gesichter und
denken daran, dass Gott auf jeden einzelnen setzt und ihn wert erachtet.
Ein Beispiel:
Wenn im Kirchencafe nur noch der Kaffee und der Kuchen hingestellt werden würde, der Raum zur Verfügung gestellt wird,
aber das persönliche Gespräch, die persönliche Fürsorge keinen Platz mehr hätte,
dann hat das Weiden funktioniert.
Alle haben etwas zu essen.
Aber das, was die Menschen suchen, ist nicht nur die Nahrung für den Bauch,
sondern eben auch behütet zu werden, persönlich gemeint zu sein.
Zeit für Gespräche oder wenigstens für einen persönlichen Willkommensgruß ist daher ebenfalls nötig.
Die Kirche, die Gemeinde ist keine Organisation, die Großaufläufe und Demos und Revolutionen herbeiführt, auch wenn sie sich manchmal zu Recht daran beteiligt.
Sie ist auch kein Großunternehmen, das unendlich viel Geld hat und sich großartig präsentieren kann und sollte.
Wir, die wir in der Kirche arbeiten, sollen natürlich das Ganze im Auge behalten und dafür sorgen,
dass der Ort, die Weide, auf  der sich die Gemeinde trifft,
gepflegt und instand gehalten wird.
Aber wir merken auch in Zeiten,
wo wir das Weiden an oberste Stelle stellen müssen, und keine Zeit und Kraft mehr zum Hüten haben,
da stellt sich schnell ein Gefühl der Unzufriedenheit und der Unzulänglichkeit  ein.
Dann merken wir, dass wir an unserer eigentlichen Aufgabe vorbei gehen.
Und müssen sehen, dass wir das Weiden begrenzen, soweit das geht.
Der Hüteblick, der Blick für das Wohlergehen und das Glück eines jeden einzelnen Menschen,
das ist der Blick, mit dem wir einander begegnen sollen und auch der Welt.
Er ist das Besondere, das wir beizutragen haben.
Es ist der Blick, mit dem Jesus Petrus angesehen und damit befreit hat.
Und es ist gleichzeitig der Auftrag, den Jesus uns gegeben hat.
Zeigt, dass ihr jeden Menschen wahrnehmt.
Sorgt dafür, dass Menschen nicht in Mengen verschwinden, als Zahl auftauchen.
Lasst euch jeden, dem ihr begegnet nahegehen und zeigt ihm das.
Das ist mein Weg, die Welt zu ändern, sagt Jesus,
darin folgt mir nach.
In der nächsten Woche beginnt mit dem Prozess gegen NSU-Mitglieder einer der größten Prozesse in der Bundesrepublik.
Menschen haben andere als Menschen aus dem Blick verloren
und sie einer feindlichen Herde zugeordnet, die es zu vernichten galt.
Eine Versuchung, der Menschen immer wieder erliegen.
Der Prozess ist das eine und nicht unsere Sache.

Was aber in den ganzen Vorgängen erschreckend deutlich wird,
ist die Bereitschaft vieler, den einzelnen Menschen beiseite zu schieben und ihn in Kategorien einzuordnen:
Ein harmloser Familienvater aus der Türkei wird ermordet, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebte.
Von türkischem Drogendealer, über eine typische türkische Familienfehde, bis hin zu einem türkisch-arabischen Mafiastreit, war alles dabei,
das man als Hintergrund dieses vermutete.
Weil man nicht hingesehen und hingehört hat.
Weil man sich das Leid und die Proteste der Angehörigen gegen diese Unterstellung nicht nahe gehen ließ.
Weil man sich einfach nicht vorstellen wollte oder konnte, dass ein Mensch aus der Türkei aus einem anderen Grund als den genannten getötet werden könnte.
Die Menschen sehen, was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an, heißt es in Oskars Taufspruch.
Diesem Blick sollen wir folgen und das ist anstrengend.
Aber es ist das, was Jesus uns zutraut:
Weidet meine Schafe, sorgt dafür,
dass das Ganze, die Lebensgrundlagen der Welt und auch der Kirche nicht aus dem Blick geraten,
aber vor allem:
Schaut euch gegenseitig mit liebevollen oder wenigsten achtungsvollen Blicken an und lasst andere merken, dass ihr sie seht.
Rede einer mit dem anderen in Wahrheit, wie es in Caspars Spruch heißt,
lasst euch nicht davon ablenken ihn zu sehen, wie er ist und danach beurteilt ihn, richtet recht und schafft Frieden vor euren Toren, spricht Gott.

Bist du mir Freund?
Jesus stellt uns diese Frage, weil es uns braucht, weil Gott uns braucht.
Er macht uns nicht zu den Besitzern seiner Herde,
er vertraut uns aber an, als Teil der Herde dazu beizutragen,
dass Schalom das Leben der Herde bestimmt,
schalom, Friede, in dem jeder und jede zu Wort kommt,
auf seine und ihre Weise und gesehen wird,
mit allen Eigenarten, Besonderheiten, Ecken und Kanten
und darin geachtet wird.
Bist du mir Freund? Ja?
Versuchen wir es mit dem Ja.
Und denken wir daran uns hier gegenseitig genau in den Blick zu nehmen
und uns anzumahnen, wenn das Weiden das Hüten verdrängt.
Jesus hilft uns dabei, begleitet uns liebevoll, lächelnd,
voller Nachsicht für unsere Schwächen,
voller Vertrauen in unsere Stärken und sagt uns:
Folge mir nach.
Amen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen