Gottesdienst am
Gründonnerstag 2014
Grünes Dreieck
Grünes Dreieck
„Das Leben schmecken“
(Gebete teilweise von Kristina Kühnbaum-Schmidt)
Chor: Johann Eccard "O, Lamm Gottes unschuldig"
Begrüßung/ Einleitung
Lied: EG 490 Der Tag ist um, die Nacht kehrt wieder
Psalm 111 im Wechsel
Halleluja!
Ich
danke dem Herrn von ganzem Herzen.
Groß sind die Werke des Herrn;
wer sie erforscht, der hat Freude daran.
Was
er tut, das ist herrlich und prächtig,
und
seine Gerechtigkeit bleibt ewiglich.
Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner
Wunder,
der gnädige und barmherzige Herr.
Er
gibt Speise denen, die ihn fürchten;
er
gedenkt ewig an seinen Bund.
Er lässt verkündigen seine gewaltigen
Taten seinem Volk,
die Werke seiner Hände sind Wahrheit und
Recht;
alle seine Ordnungen sind beständig.
Sie
stehen fest für immer und ewig;
sie
sind recht und verlässlich.
Die Furcht des Herrn ist der Weisheit
Anfang.
Klug sind alle, die danach tun.
Sein Lob bleibet ewiglich.
Ehr sei dem Vater
Gebet
Lied: SJ 17 In einer fernen Zeit
Lesung/Meditation1: Lesung: Mk 14, 12- 15 Wo können wir essen?
Fr.
Scharlach: Und am ersten Tage der
Ungesäuerten Brote, als man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu
ihm:
Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst?
Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen:
Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst?
Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen:
Marlon:
Geht hin in die Stadt, und
es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm
und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn:
Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großes Obergemach zeigen, das mit Teppichen versehen und vorbereitet ist; dort richtet für uns zu.
Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen großes Obergemach zeigen, das mit Teppichen versehen und vorbereitet ist; dort richtet für uns zu.
Fr. Scharlach: Und die Jünger gingen hin und kamen in die
Stadt und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm.
Wo
können wir essen? Miteinander?
Wo
ist ein Ort, an dem wir alle Platz haben?
Wo
können wir feiern?
Sind
das nicht Luxusfragen?
In Israel, in Jerusalem ist die Armut sichtbar.
Bettler halten die Hand auf, hungernde Waisenkinder treiben sich auf den
Straßen herum.
Und Jesus ist selber arm.
Und Jesus ist selber arm.
Aber
er will feiern. Und nicht irgendwo. Auch nicht irgendwie.
Ein Lamm muss es sein, das ist selbstverständlich.
Und schöne Teppiche, auf denen es sich gut um den Tisch sitzen oder liegen lässt, will der Messias auch.
Luxus für den Sohn Gottes.
Ein Lamm muss es sein, das ist selbstverständlich.
Und schöne Teppiche, auf denen es sich gut um den Tisch sitzen oder liegen lässt, will der Messias auch.
Luxus für den Sohn Gottes.
Die
Sehnsucht nach Luxus kennen wir auch.
Träume von dem großen Auto, dem Haus, von Urlaubszielen, die dreimal im Jahr ins weite Ausland führen, Träume, die sich auch bei uns für nicht allzu viele Menschen verwirklichen lassen.
Träume von dem großen Auto, dem Haus, von Urlaubszielen, die dreimal im Jahr ins weite Ausland führen, Träume, die sich auch bei uns für nicht allzu viele Menschen verwirklichen lassen.
Jesus
dagegen besteht auf dem Luxus, der allen Juden am Passahfest offensteht oder
offen stehen sollte.
Denn jeder Bewohner Jerusalems ist verpflichtet Fremden, die in der Stadt Pessach feiern wollen, einen Raum zu überlassen, wenn sie einen frei haben.
Denn jeder Bewohner Jerusalems ist verpflichtet Fremden, die in der Stadt Pessach feiern wollen, einen Raum zu überlassen, wenn sie einen frei haben.
Sie
dürfen dafür nur als Bezahlung ein Ziegenfell verlangen.
Die
Jünger folgen den Wasserträgern.
Die
versorgen die wasserarme Stadt und vor allem reiche Menschen, die sich diese
Lieferung leisten können.
So
gelangen sie zu dem Haus eines reichen Mannes.
Alles
klappt, der Raum ist frei, von Bezahlung wird gar nicht gesprochen.
Wie der Gang durchs rote Meer, wie der reibungslose Aufbruch des Volkes Israel in der Passahnacht, so fügt sich auch hier alles wie von selber.
Gott ölt die Räder in Momenten, die ihm wichtig sind und gibt der Sehnsucht nach der Feier des Lebens recht.
Wie der Gang durchs rote Meer, wie der reibungslose Aufbruch des Volkes Israel in der Passahnacht, so fügt sich auch hier alles wie von selber.
Gott ölt die Räder in Momenten, die ihm wichtig sind und gibt der Sehnsucht nach der Feier des Lebens recht.
Lied: SJ 128 Da wohnt ein Sehnen
Lesung/
Meditation 2: Lesung: Mk 14, 16.17/
Joh 10, 7-11 Durch Jesus das Leben schmecken (Saskia)
Ingrid:
Und die Jünger gingen hin
und kamen in die Stadt und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten
das Passalamm.Und am Abend kam er mit den Zwölfen.
Da sprach Jesus:
Da sprach Jesus:
Saskia
Peau: Wahrlich, wahrlich, ich sage
euch: Ich bin die Tür zu den Schafen.
Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben und die Fülle haben sollen.
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden.
Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben und die Fülle haben sollen.
Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Wo
können wir essen? Wo können wir feiern? Das sind wichtige Fragen.
Gott hat nicht die protestantische Neigung zur Kargheit. Wenn es nach ihm ginge, wäre das Leben jeden Tag ein Fest. Die Fülle des Lebens ist für alle da.
Gott hat nicht die protestantische Neigung zur Kargheit. Wenn es nach ihm ginge, wäre das Leben jeden Tag ein Fest. Die Fülle des Lebens ist für alle da.
Leider
müssen viel zu viele Menschen auf dieser Welt fragen: Was können wir essen? Oder, wie auf dem Hungertuch, das ich Sie
jetzt bitte in die Hand zu nehmen.:
Wieviel Brote habt ihr.. übrig?
Sie
recken die Hände und betteln die Mächtigen, Reichen an, die die Plätze am Tisch
besetzt halten, wie in dem unteren linken Bild des Hungertuches,
Ort
und Art des Essens treten für diese hungernden Menschen zurück.
So selbstverständlich ein Fest einzufordern, wie Jesus das tut, käme keinem in den Sinn. Es geht ums nackte Überleben.
Eher bleiben sie stehen, wie im oberen Bild links.
Sie halten das Wenige, das sie haben.
Sie glauben nicht, dass sie an diesem Tisch Platz nehmen dürfen und zwei Fische für alle reichen.
Nur ein Kind kommt an den Tisch, nimmt vertrauensvoll Platz am Tisch des Lebens.
Jesus öffnet die Tür für alle.
Eine saftige Weide für die Schafe, für alle Schafe, darunter macht er es nicht.
So selbstverständlich ein Fest einzufordern, wie Jesus das tut, käme keinem in den Sinn. Es geht ums nackte Überleben.
Eher bleiben sie stehen, wie im oberen Bild links.
Sie halten das Wenige, das sie haben.
Sie glauben nicht, dass sie an diesem Tisch Platz nehmen dürfen und zwei Fische für alle reichen.
Nur ein Kind kommt an den Tisch, nimmt vertrauensvoll Platz am Tisch des Lebens.
Jesus öffnet die Tür für alle.
Eine saftige Weide für die Schafe, für alle Schafe, darunter macht er es nicht.
Die
Menschen dürfen, sollen sich nach dem prallen Leben sehnen, sich danach sehnen
mit anderen zu feiern, das Jetzt feiern, das Gott jedem Menschen öffnet oder
öffnen will.
Gott
lässt sich durch Wirtschaftsstrukturen, durch Gewalt, durch geschlossene
Grenzen nicht mundtot machen. Er bietet dem Hunger und der damit verbundenen
Gewalt auf der Welt die Stirn: Das geht nicht. Das darf nicht sein!
Der
Moment des Lebens darf nicht vergiftet und nicht verhindert werden, alle haben
daran teil, darauf kommt es ihm an.
Wo
können wir miteinander essen, wo können wir miteinander feiern?
Das
sind wichtige, lebenswichtige Fragen.
Denn sie legen den Blick auf die paradiesischen Zustände dieser Erde frei, die möglich wären, wenn wir allen diese Frage zugestehen und sie gemeinsam beantworten.
Die Kinder auf dem Hungertuch, im unteren Bild rechts feiern dieses Leben.
Anstelle der hungrigen Hände wird die Fülle der Erde in Form von Kornähren sichtbar.
Die Kinder schmecken das Leben.
Kein Überfluss wie auf dem Tisch der Reichen daneben ist zu sehen, aber sie sind zufrieden, gelöst, glücklich.
Der Tisch des Lebens ist ein Tisch für alle. Er hat genug für alle. Er ist gedacht für alle.
Volle Schüsseln, in Gemeinschaft genossen, voll unschuldigen Vertrauens, das Kindern eigen ist:
Ich bin da und bin erwünscht.
Für mich wird gesorgt.
Die Sonne scheint, Gott blickt lächelnd auf uns herab und freut sich an diesem Moment der Fülle.
Dazu ist Jesus gekommen, für diese unverletzten Momente des Glücks.
Denn sie legen den Blick auf die paradiesischen Zustände dieser Erde frei, die möglich wären, wenn wir allen diese Frage zugestehen und sie gemeinsam beantworten.
Die Kinder auf dem Hungertuch, im unteren Bild rechts feiern dieses Leben.
Anstelle der hungrigen Hände wird die Fülle der Erde in Form von Kornähren sichtbar.
Die Kinder schmecken das Leben.
Kein Überfluss wie auf dem Tisch der Reichen daneben ist zu sehen, aber sie sind zufrieden, gelöst, glücklich.
Der Tisch des Lebens ist ein Tisch für alle. Er hat genug für alle. Er ist gedacht für alle.
Volle Schüsseln, in Gemeinschaft genossen, voll unschuldigen Vertrauens, das Kindern eigen ist:
Ich bin da und bin erwünscht.
Für mich wird gesorgt.
Die Sonne scheint, Gott blickt lächelnd auf uns herab und freut sich an diesem Moment der Fülle.
Dazu ist Jesus gekommen, für diese unverletzten Momente des Glücks.
Dafür
setzt er sein Leben ein.
So
viele halten die Trennung der Tische für unüberwindbar. Er nicht. Er kommt als Befreier
für die, die ein Gespür haben für die Wege, zu denen Gottes Liebe uns einlädt.
Jesus
hält diese Momente für möglich. Er hält ein Reich für möglich, in denen diese
Momente normal sind: Wir teilen und feiern miteinander. Jetzt.
Jesus
öffnet unsere Augen für die offene Tür, die wir gerne übersehen, weil wir uns an
unseren Tischen festklammern und die falschen Fragen stellen: Wird es uns
weiter gut gehen? Werden wir unseren Standart halten oder erhöhen können?
Keine Fragen, die jenseits der offenen Tür irgendeine Rolle spielen.
Strahlen der Liebe und der Gemeinschaft leuchten uns aus dieser Tür entgegen, die Leichtigkeit ders Gebens und Nehmens auf saftigen Weiden.
Keine Fragen, die jenseits der offenen Tür irgendeine Rolle spielen.
Strahlen der Liebe und der Gemeinschaft leuchten uns aus dieser Tür entgegen, die Leichtigkeit ders Gebens und Nehmens auf saftigen Weiden.
Wo
können wir essen, wo können wir gemeinsam feiern? Diese Frage ist jenseits der
Tür erlaubt und geboten.
Eine Frage, die wir stellen sollten, für uns und für die, die sie nicht wagen zu stellen.
Eine Frage, die wir stellen sollten, für uns und für die, die sie nicht wagen zu stellen.
Lied: EG 268 Strahlen brechen viele
Lesung/Meditation 3: Mk 14, 18-21 Geschmacksverirrung/ Verrat des
Judas (Marlon)
Marlon:
Und als sie bei Tisch waren
und aßen, sprach Jesus:
H.
Kuntzsch: Wahrlich, ich sage euch:
Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.
Marlon:
Und sie wurden traurig und
fragten ihn, einer nach dem andern: Bin ich's?
Er aber sprach zu ihnen:
Er aber sprach zu ihnen:
H.
Kuntzsch: Einer von den Zwölfen, der
mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht.
Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.
Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.
Die
Tür ist offen, aber sie kann jederzeit geschlossen werden.
Es
reicht, dass eines der Kinder auf dem Tisch dem anderen die Schüssel wegnimmt
und damit die Gemeinschaft verweigert. So wie das Bild die zufriedenen Kinder
zeigt, ist das eigentlich unvorstellbar. Aber es passiert immer wieder. Und
keiner ist davor gefeit.
Einer von euch wird mich verraten. Alles hat diese Feier, was sie braucht, Raum, Teppich, Lamm, Wein, vertraute Freunde, Zeit. Wo können wir feiern? Diese Frage wurde befriedigend beantwortet an diesem Tag.
Und doch ist einer, der die offene Tür nicht sieht oder nicht sehen will.
Einer von euch wird mich verraten. Alles hat diese Feier, was sie braucht, Raum, Teppich, Lamm, Wein, vertraute Freunde, Zeit. Wo können wir feiern? Diese Frage wurde befriedigend beantwortet an diesem Tag.
Und doch ist einer, der die offene Tür nicht sieht oder nicht sehen will.
Der
Geschmack des Lebens mit Jesus lag ihm nicht so nachhaltig auf der Zunge, dass
er andere Geschmacksverführungen abwehren konnte, den Geschmack der Wut etwa
oder auch der Ohnmacht, den Geschmack der Angst vielleicht oder den Wunsch nach
einer revolutionären Veränderung und dem Sturz der Römer durch Gewalt.
Was
immer Judas zu seinem Verrat bewogen haben mag, es wird deutlich:
Das Licht, dass durch Jesus durch die geöffnete Tür fällt, reicht ihm nicht.
Er will anderes, er will mehr, er handelt alleine, ohne mit den anderen zu reden.
Er behält seine Fragen für sich und beantwortet sie auf seine Weise.
Und damit läuft Judas in die Falle. Er gibt den Grenzen und der Enge recht, die uns immer wieder mundtot machen und verhindern, dass wir laut für uns und alle fragen: Wo sollen wir essen, wo können wir alle feiern, in Frieden, in Gerechtigkeit?
Das Licht, dass durch Jesus durch die geöffnete Tür fällt, reicht ihm nicht.
Er will anderes, er will mehr, er handelt alleine, ohne mit den anderen zu reden.
Er behält seine Fragen für sich und beantwortet sie auf seine Weise.
Und damit läuft Judas in die Falle. Er gibt den Grenzen und der Enge recht, die uns immer wieder mundtot machen und verhindern, dass wir laut für uns und alle fragen: Wo sollen wir essen, wo können wir alle feiern, in Frieden, in Gerechtigkeit?
Lied: SJ 38 Meine engen Grenzen
Lesung/Meditation 4: Mk 14,
22-26 Trotz allem: Essen und Trinken, das Leben feiern
Fr. Scharlach: Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot,
dankte und brach's und gab's ihnen und sprach:
Ingrid: Nehmet; das ist mein Leib.
F.r Scharlach: Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle
daraus. Und er
sprach zu ihnen:
Ingrid: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird. Wahrlich,
ich sage euch, dass ich nicht mehr trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis
an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinke im Reich Gottes.
Fr. Scharlach: Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie
hinaus an den Ölberg.
Wo sollen wir essen? Wo können wir
feiern?
Gott stellt mit uns diese Fragen.
Er setzt sich mit uns zu Tisch und öffnet unsere Augen für die Fülle und die
Grenzen, die diese Fülle immer wieder beschneiden, vergiften, verhöhnen.
Wir haben keine Wahl, wenn wir die Tür nicht zuschlagen wollen, keine Wahl, als diese Fragen immer wieder zu stellen.
Gott ist sich der Verletzlichkeit seines Lebens bewusst. Und dennoch lädt er uns ein zur Feier der Gemeinschaft im Angesicht von Verrat und Zweifel.
Es kostet Mut, das Abendmahl zu feiern. Das ist, glaube ich keinem von uns wirklich bewusst.
Wir feiern es als persönliche Stärkung, wir feiern Gottes Nähe und unsere Gemeinschaft.
Aber wir teilen im Abendmahl auch den Traum Gottes, wie ihn das Buch der Offenbarung im 7. Kapitel schildert, den Traum einer Welt, in der die Menschen nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
Wir haben keine Wahl, wenn wir die Tür nicht zuschlagen wollen, keine Wahl, als diese Fragen immer wieder zu stellen.
Gott ist sich der Verletzlichkeit seines Lebens bewusst. Und dennoch lädt er uns ein zur Feier der Gemeinschaft im Angesicht von Verrat und Zweifel.
Es kostet Mut, das Abendmahl zu feiern. Das ist, glaube ich keinem von uns wirklich bewusst.
Wir feiern es als persönliche Stärkung, wir feiern Gottes Nähe und unsere Gemeinschaft.
Aber wir teilen im Abendmahl auch den Traum Gottes, wie ihn das Buch der Offenbarung im 7. Kapitel schildert, den Traum einer Welt, in der die Menschen nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.
Die Kinder auf dem Bild sitzen in der Sonne
und teilen das, was ihnen geschenkt ist. Jeder hat seine Schüssel und löffelt
zufrieden vor sich hin. Zuwendung und Gespräch sind möglich, ein Lächeln über
den Tellerrand. So wenig das zu sein scheint. Das ist es. Das reicht. Das ist
ein Traum vom Leben, der für viele in dieser Welt unerreichbar bleibt.
Dieser Traum kann wahr werden, wird wahr immer dann, wenn wir uns wie Jesus im Bild oben rechts mit den Fragenden und Suchenden und Leidenden an einen Tisch setzen.
Dieser Traum kann wahr werden, wird wahr immer dann, wenn wir uns wie Jesus im Bild oben rechts mit den Fragenden und Suchenden und Leidenden an einen Tisch setzen.
Die sanften Gesten eines Jesus von Nazareth,
die sagen: Hier ist das Brot, hier ist der Wein, alles ist da, Geschenk des
lebendigen Gottes, diese Sanftheit provoziert, wenn sie auf die Gewalt des
Geldes und unserer Lebensgewohnheiten stößt. So einer will sich in der Welt
niederlassen und feiern? So einer behauptet, die Tür zum Leben zu sein?
Wer hat den Mut, seine Ohren für diese Zukunft
zu öffnen? Wer lässt sich einladen von
diesem Hirten, der es auf sich genommen hat, das Sprachrohr für die Klage und
Angst der Unterdrückten zu sein und gleichzeitig Halt und Kraft und das Brot,
das den Hunger stillt nach dem Fest des Lebens? Wer leistet sich den Luxus diesem
Traum vom Leben zu folgen und mit Jesus zu fragen: Wo können wir feiern?
Lied: SJ 52 Du bist das Leben
Jesus
lädt uns ein, das Mahl mit ihm zu teilen und ihm zu begegnen in Brot und Saft
der Trauben.
Der Tisch mit Brot und Wein,
den Gaben aus Himmel und
Erde:
es ist der Tisch der
Verbundenheit mit Christus,
es ist der Tisch der
Verbundenheit
mit allen, die Leid tragen
mit allen, die sich sehnen
nach Frieden und Gerechtigkeit,
mit allen unseren Schwestern
und Brüdern in der ganzen Welt.
Es ist der Tisch der
Hoffnung auf Gottes kommende Welt,
wenn alle Menschen
zusammensitzen –
in Frieden und Eintracht.
An diesem Tisch feiern wir
Gottes Mahl,
In der Vielgestalt der
Kinder Gottes,
in der Verschiedenheit der
Nachfolge Jesu,
feiern wir sein Mahl als
Mahl des Friedens,
feiern seinen Mut auf Gottes Traum vom Frieden zu hören
und lassen ihn lebendig werden in dem alten Gruß: Friede sei mit dir.
feiern seinen Mut auf Gottes Traum vom Frieden zu hören
und lassen ihn lebendig werden in dem alten Gruß: Friede sei mit dir.
Friedensgruß
Lied: SJ 177: Ubi caritas
Pfarrerin:
Wir danken dir, Gott,
für deinen Sohn, Jesus von
Nazareth,
der uns verwandelt,
der Himmel und Erde
verbindet,
der sein Leben für uns
austeilt,
der sich uns gibt
in Brot und Wein.
An jenem Abend, als er
verraten wurde...
Einsetzungsworte
Vater Unser
Agnus dei
Austeilung / Chor: Guillaume
Du Fay "Vexilla regis"
Jesus Christus spricht: Ich bin das Brot
des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt,
wird nie mehr Durst haben.
Lied: EG 96, 1.3.4. Du schöner Lebensbaum des Paradieses
Lesung Meditation 5: Lesung Mk 14, 32-36: Vom Fest in die
Dunkelheit „Wachet und betet“
Ingrid:
Und sie kamen zu einem
Garten mit Namen Gethsemane. Und er sprach zu seinen Jüngern: Setzt euch
hierher, bis ich gebetet habe. Und er nahm mit sich Petrus und Jakobus und
Johannes und fing an zu zittern und zu zagen und sprach zu ihnen:
Fr.
Scharlach: Meine Seele ist betrübt
bis an den Tod; bleibt hier und wachet!
Ingrid: Und er ging ein wenig weiter,
warf sich auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an
ihm vorüberginge, und sprach:
Fr.
Scharlach: : Abba,
mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir;
doch nicht, was ich will, sondern was du willst!
Das Fest ist aus, die
Stimmen verstummt.
Mit der Frage nach Gottes Willen ist Jesus allein.
Alle anderen schlafen, wie wir wissen.
Was für ein Vertrauen!
Und welche Einsamkeit für den, der auf Gottes Führung sein Leben aufbaut.
Jesus bleibt auf seinem Weg, damit das Fest nicht endet, damit die Fragen nach dem Leben nicht enden.
Er hat mit Gott gerungen, er hat nach einem anderen, leichteren Weg gesucht.
Ich glaube nicht, dass er ganz vor einer drastischen Lösung im Sinne des Judas gefeit war.
Mit der Frage nach Gottes Willen ist Jesus allein.
Alle anderen schlafen, wie wir wissen.
Was für ein Vertrauen!
Und welche Einsamkeit für den, der auf Gottes Führung sein Leben aufbaut.
Jesus bleibt auf seinem Weg, damit das Fest nicht endet, damit die Fragen nach dem Leben nicht enden.
Er hat mit Gott gerungen, er hat nach einem anderen, leichteren Weg gesucht.
Ich glaube nicht, dass er ganz vor einer drastischen Lösung im Sinne des Judas gefeit war.
Aber Jesus hat vom Leben
gekostet, dem Zauber der Liebe, der Freiheit des Gerechtigkeit und dem Glück
der Heilung. Auf die Frage: „Wo können wir feiern?“ hat er klar und deutlich
geantwortet: Miteinander, mit deinem Nächsten, verschwenderisch und liebevoll.
Und als er Gott gefragt hat, ob das sein Ernst ist, dass er so bedingungslos bei dem Traum des Lebens bleiben soll, da hat Gott „Ja!“ gesagt und ihn mit diesem Ja auf seinen Weg geschickt, ihn und uns. Amen
Und als er Gott gefragt hat, ob das sein Ernst ist, dass er so bedingungslos bei dem Traum des Lebens bleiben soll, da hat Gott „Ja!“ gesagt und ihn mit diesem Ja auf seinen Weg geschickt, ihn und uns. Amen
Lied: EG 361 Befiel du deiner Wege, 1.2.6.12
Fürbitte (mit Liedzeile: Wachet und betet) EG 789.2
Guter Gott, Gastgeber des Lebens,
Wir leben von deiner
Freundlichkeit,
von der Fülle deiner Gaben,
von der Kraft deiner Liebe,
die unser Leben zu einem
Fest werden lässt.
Wir haben das Brot und den
Saft der Trauben empfangen.
Lass sie für uns das Zeichen
sein,
dass du uns nahe bist,
dass wir deine Menschen sind
–
von dir genäht, von dir
gestärkt, von dir geliebt,
eingeladen in das Fest des
Lebens.
Liedvers: Bleibet hier
Nicht eine Irrfahrt
Ist das Leben;
Einkehr und Heimweg ist es
durch dich, Gott,
durch dich, Gott,
Du hast bei Jesus
ausgehalten hat
in Not und Verzweiflung.
in Not und Verzweiflung.
Du bist auch bei uns und
allen, die dich brauchen,
und hältst aus, und wachst
und hältst lebendig die Frage nach dem Leben
und hältst lebendig die Frage nach dem Leben
und den Mut, sie zu stellen.
Liedvers: Bleibet hier
Wir bringen vor dich,
in der Stille dieses Abends,
alle die uns am Herzen
liegen,
alle Menschen, die unser
Wachen und Beten brauchen,
in denen Jesus uns begegnet.
Liedvers: Bleibet hier
Gott, bleibe bei uns, denn
es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.
Amen.
Segen
So geht nun hinaus in diese
Nacht,
die Nacht der größten
Einsamkeit,
die Nacht aber auch des
größten Gottvertrauens.
Geht hinaus in diese Nacht,
gestärkt vom Mahl Christi
und getragen von seinem
Segen.
Gott segne dich und behüte
dich.
Gott lasse leuchten sein
Angesicht über dir und sei dir gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht
auf dich und schenke dir seinen Frieden.
Wachet und betet singen und dabei rausgehen.
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