Predigt zum ökumenischen Gottesdienst mit Anglikanern und Ev. Nachbargemeinde nach gemeinsamer Prozession durch den Westend (Berlin Charlottenburg).
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da
war und der da kommt!
1970 hält die Welt den Atem an.
Das stark beschädigte Raumschiff Apollo 13 ist auf dem Rückflug zur Erde.
Alle Katastrophen hat sie überstanden.
Jetzt steht das Wiedereintauchen in die Erdatmosphäre bevor.
Wird sie es schaffen?
Ist der Eintrittswinkel mit den beschädigten Instrumenten richtig berechnet?
Ist der Eintrittswinkel mit den beschädigten Instrumenten richtig berechnet?
Oder wird das Raumschiff an der Erdatmosphäre abprallen wie
ein Pingpongball und ins All hinausgeschleudert werden?
Die Mondfähre schafft es, die Welt atmet auf.
Um das Jahr 30 unserer Zeitrechnung hält die Welt den Atem
nicht an.
Das tut nur Gott im Himmel.
Es geht um Jesus, sein Pilotprojekt.
Jesus ist einer seiner wichtigsten Hoffnungsträger.
Manchmal möchte ihn Gott sogar seinen Sohn nennen.
Manchmal möchte ihn Gott sogar seinen Sohn nennen.
Jesus ist jedoch in die Mühle der römischen Gerichtsbarkeit
geraten,
hat gelitten unter Pontius Pilatus, wurde gekreuzigt, starb und wurde begraben.
hat gelitten unter Pontius Pilatus, wurde gekreuzigt, starb und wurde begraben.
Aber Gott hat sich nicht abweisen lassen von diesen
Tatsachen.
Alle Katastrophen hat er überwunden, ist in die Tiefe des
Todes gestiegen, mit Jesus und hat dafür gesorgt, dass das Leben das letzte
Wort hat.
Jetzt, denkt er, jetzt geht es los.
Die Botschaft der Liebe und des Friedens wird die Welt verändern, sich ausbreiten.
Die Botschaft der Liebe und des Friedens wird die Welt verändern, sich ausbreiten.
Gespannt hält Gott den Atem an....
Und nichts passiert.
Unruhig blickt er nach Jerusalem.
Wo um alles in der Welt sind die denn?
Wie? In den Häusern? Im Dunkeln? Zitternd? Voller Angst?
Wie kann das sein?
Hallo Leute, denkt Gott, hatten wir nicht eben eine
Auferstehung?
Habt ihr nicht gerade erst begeistert gerufen: Er lebt, wahr
und wahrhaftig?
Ich verstehe Gottes Staunen gut:
Der Wiedereintritt Jesu und seiner Botschaft in die Erdatmosphäre ist geschafft.
Der Wiedereintritt Jesu und seiner Botschaft in die Erdatmosphäre ist geschafft.
Was kann da noch schiefgehen?
Das wäre ja so, als ob die Apollofähre nach allem aus Versehen
im falschen Meer landete und verloren ginge.
Doch es ist so: Der Funke des Lebens breitet sich nicht aus.
Die Welt nimmt ihn überhaupt nicht wahr.
Alles redet, handelt, läuft weiter wie zuvor.
Und die Jünger und Jüngerinnen verstecken sich,
anstatt die Welt aus den Angeln zu heben vor lauter Glück
und Freude.
Ein Flop, wie er schlimmer nicht sein kann.
Gott schüttelt den Kopf.
Einmal noch, denkt er, einmal versuche ich es noch.
Einmal noch, denkt er, einmal versuche ich es noch.
Und er sammelt die ganze Kraft seiner Liebe zusammen und
schickt seinen Geist,
hinunter nach Jerusalem, in die dunklen Häuser.
Er durchbricht die Atmosphäre der Angst und Resignation
Er durchbricht die Atmosphäre der Angst und Resignation
und hebt die Welt für einen Moment in die Luft.
Die Leichtigkeit seiner Liebe erreicht die Herzen der Jüngerinnen und Jünger,
und setzt sie in Bewegung.
Die Leichtigkeit seiner Liebe erreicht die Herzen der Jüngerinnen und Jünger,
und setzt sie in Bewegung.
Alle Schranken fallen.
Pfingsten. Nicht zu übersehen.
Pfingsten. Nicht zu übersehen.
Die Freude Gottes tanzt auf den Straßen, teilt sich allen
mit, in allen Sprachen der Welt.
Yolo, wohin man blickt.
Gott lehnt sich aufatmend zurück.
Die Liebe hat den Eintritt in die Atmosphäre geschafft.
Der Geist wohnt in den Menschen.
Der Geist wohnt in den Menschen.
Jetzt sind die dran, denkt er beruhigt, und erholt sich bei
einer wohlverdienten Pause.
Wir wissen, dass es dann wirklich losging.
Gemeinden entstanden,
die Christen ließen sich keine Angst mehr machen,
jedenfalls nicht soviel, um sie zum Schweigen zu bringen.
jedenfalls nicht soviel, um sie zum Schweigen zu bringen.
Leicht war das dennoch nicht.
Und sie mussten sich gegenseitig immer wieder klarmachen,
dass ein anderes Leben tatsächlich möglich ist.
Das hat auch Paulus versucht, im 8. Kap. des Römerbriefes:
Der Geist Gottes wohnt in den Menschen, erinnert er seine Leute.
Der Geist Gottes wohnt in den Menschen, erinnert er seine Leute.
Der Geist macht lebendig, weil es der Geist Gottes ist, der
Jesus von den Toten auferweckt hat.
Ihr habt es immer wieder schwer, klar, sagt er,
es ist nicht so leicht, sich von den Gewichten zu befreien,
die uns am Boden halten.
Unser Körper, die Grenzen, in denen wir leben, die haben ihre eigenen Gesetze.
Unser Körper, die Grenzen, in denen wir leben, die haben ihre eigenen Gesetze.
Wer sich aber ganz an die Grenzen hält, die das Leben, die
die Welt ihm setzen,
wer seine Kraft ganz darauf konzentriert, in diesen Grenzen
sein Leben zu gestalten,
der hat keine Kraft mehr übrig für ein Leben im Geist
Gottes,
der weist ab, was ihm zum Leben verhilft.
der weist ab, was ihm zum Leben verhilft.
Trifft aber auf euch nicht zu, muntert Paulus seine Leute
auf.
Gottes Geist wohnt in euch.
Ihr mögt unter den Grenzen des Lebens leiden wie alle
anderen auch,
aber wenn ihr auf Gottes Geist vertraut, dann geht mehr.
Wenn ihr euch anrühren lasst, umtreiben lasst, dann bewegt
sich etwas.
Gott ist da.
Er weckt uns immer wieder zum Leben auf.
Öffnet uns für seine Gerechtigkeit.
Traut uns ganz viel zu und schickt uns die Kraft seiner
Liebe.
Es ist an euch, euch zu erlauben, ein Leben im Geist zu führen, meint Paulus.
Es ist an euch, euch zu erlauben, ein Leben im Geist zu führen, meint Paulus.
Ich sag nur soviel: Es ist möglich.
Netter Versuch, Paulus.
Aber Behauptungen, so gut sie auch gemeint sein mögen,
helfen nicht immer weiter.
Gott kann Freude und Liebe schicken wie er will,
bei vielen prallt das ab.
Der Eintrittswinkel scheint sehr schmal für den Geist
Gottes,
der in der Atmosphäre unseres Lebens alles zu Gerechtigkeit
und Freude wandeln will.
Wie soll das gehen, so im Alltag?
Wie kriegen wir das gemeinsam hin?
Besuchen wir ein zweisprachiges Pärchen:
Wie kriegen wir das gemeinsam hin?
Besuchen wir ein zweisprachiges Pärchen:
Tom: Anna?
Anna: (steht abgewandt da, dreht sich nicht um) What?
Tom: Du bist so
abweisend.
Anna: (schaut ihn an, versteht den Ausdruck nicht)
Abweisend?
Tom: You’re so off to
me.
Anna: Oh, come on, Tom!
Just leave me alone!
Tom: Aber ich will
dich nicht alleine lassen. Du hast doch was?
Anna: LEAVE ME
ALONE!
Tom: O.k.. (geht beleidigt zur Seite. Pause, dreht um
und kommt wieder.)
Anna?
Anna?
Anna: For heavens
sake, Tom!
Tom: Ich habe
gedacht, ich lade dich zum Essen ein.
Anna: (wütend) Zum Essen einladen?
Tom: I want to ask
you for dinner.
Anna: I understood
that.
Tom: O.k?
Anna: They say, I’m
fat.
Tom: Du? Dick? Wer
sagt das?
Anna: Carol and Marie.
And they’re right.
Tom: So was Blödes!
They are damn silly, Anna.
Anna: No, they aren’t.
And from now on, I won’t eat any sweets, any nudels, any potatoes, any cheese,
any cream for the rest of my live! Just
vegetables! Raw!
Tom: Du spinnst.
Rohes Gemüse? Keine einzige Nudel? Dein ganzes Leben lang? Das hältst du nicht
eine Woche durch. Hör mal. (legt den Arm um sie) Du bist wunderbar, du bist klug, du bist
wunderschön, du hast soviel Phantasie und Kraft in dir, du bist liebevoll zu
anderen und hilfst immer, du hast ein tolles Lachen. Gott hat einen Volltreffer
mit dir gelandet.
Anna: Really? Oh,
please, could you say that again.
Tom: You are
marvellous, you are smart, you are wonderfully beautiful, you have so much
power and imagination, you are caring to others, you have such a hearty laugh.
God shot in Bull’s eye, when he created you. O.k.?
Anna: (denkt einen Moment nach) O.k.
Tom: So, which
restaurant?
Anna: Italien?
Tom: Great.
Anna: Lasagne?
Tom: Wonderful! Let’s
go.
Jetzt sind die dran, sagte Gott nach dem Ereignis in
Jerusalem.
Und er kann beruhigt sein.
Wir tanzen nicht immer auf den Straßen,
aber heute zum Beispiel waren wir nicht zu übersehen bei der
Prozession durch den Westend.
Wir stecken manchmal fest in unserem Leben, in unserem
Körper,
und können die Grenzen nicht einfach beiseite schieben, in denen wir leben.
und können die Grenzen nicht einfach beiseite schieben, in denen wir leben.
Und manchmal leiden wir, leiden unsere Geschwister sehr.
Aber wir haben uns, haben die Menschen in den Gemeinden, in
der weltweiten Kirche, um uns daran zu erinnern in allen Sprachen der Welt:
Gottes Geist der Liebe wohnt in mir, in dir.
Und das zeigen wir
im Mut neue Wege zu gehen, in den Gemeinden und in unserem Alltag.
Und das zeigen wir
im Mut neue Wege zu gehen, in den Gemeinden und in unserem Alltag.
in der Kraft, die Grenzen zu verrücken, die uns und andere
am Leben hindern,
und Nudeln zu essen, allen Waagen zum Trotz.
und Nudeln zu essen, allen Waagen zum Trotz.
Wir zeigen es in unserer Klarheit, mit der wir gegen Hass
und Vorurteile angehen, die andere an den Rand zu stellen,
in der Liebe, durch die wir in jedem von uns einen Volltreffer
Gottes erkennen können.
sagt die Dichterin Hilde Domin,
wer es könnte,
die welt
hochwerfen
dass der wind
hindurchfährt
Gott hat es getan, an Pfingsten, mit seinem Geist.
Für uns.
Er hat die Welt hochgeworfen und den Wind der Liebe in die Herzen der Menschen strömen lassen.
Für uns.
Er hat die Welt hochgeworfen und den Wind der Liebe in die Herzen der Menschen strömen lassen.
Er tut es noch immer.
Gott hat durch Jesus Christus den Einfallswinkel so
vergrößert, dass der Wind seines Geistes
alle erreichen, und alles erreichen kann.
Machen wir uns immer wieder Mut, abzuschütteln, was uns
begrenzt,
wie Tom Anna Mut gemacht hat,
wie Paulus seine Gemeinden immer wieder aufrüttelt,
wie Gott uns am Pfingstfest auffordert:
wie Tom Anna Mut gemacht hat,
wie Paulus seine Gemeinden immer wieder aufrüttelt,
wie Gott uns am Pfingstfest auffordert:
Tanzt, tanzt auf den Straßen.
Werft die Welt hoch, dass der Wind meiner Gerechtigkeit hindurchfährt.
Amen.
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