Samstag, 6. Oktober 2012

Die Jünger bei Da Vincis Abendmahl

Andacht auf der Konferreise. Das Bild von da Vinci wird per beamer an die Wand geworfen. Davor sitzen die Teamer in derselben Haltung wie die Jünger. (Idee aus Wilmersdorf). Dann wird der Text (Mk 14, 18) gelesen. Kurze Pause. Dann geht das Bild aus und die Teamer spielen die Szene weiter:


Dss Abendmahl
Sitzordnung von da Vincis Bild: 


Bartolomäus,                        Judas                                       Thomas                        Matthäus
Jakobus der Jüngere           Petrus           Jesus                Jakobus der Ältere       Thaddäus
Andreas                                 Johannes,                               Philippus                      Simon
                                               der Lieblingsjünger           




Lesung Mk 14, 18:         Und am Abend kam er mit den Zwölfen.
18Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.
                           
Jakobus Jüng..:   Nein, nein.
Bartimäus:          Jesus, wer könnte eine solche Gemeinheit begehen?
Andreas:             Reg dich ab, Bartimäus, Jesus will uns provozieren. 
Jakobus:              (weinerlich) Nein, es ist ihm ernst, es ist ihm bitter ernst, es ist ihm wirklich bitter ernst. Er meint doch nicht etwa mich? Er kann doch nicht mich meinen?
Andreas:             Halt die Klappe, Jakobus, erinnert euch, wie oft er schon von seinem Tod gesprochen hat. Und? Ist er gestorben? Wurde er verhaftet? Nein. Na, also. Jesus hat  eine dramatische Ader.
Bartimäus:          Andreas, also, ich weiß nicht. „Einer von uns“, hat er gesagt. Das hörte sich ziemlich klar an. Ich weiß allerdings  nicht, wem ich eine solche Gemeinheit zutrauen würde. Jesus, du meinst doch nicht etwa wirklich einen von uns?
Jesus:                  Doch, wahrlich, ich sage euch, einer von euch Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht.    
Matthäus:           Kann das sein? Ich kenne mich ja als ehemaliger Zöllner durchaus in Gemeinheiten aus. Aber so etwas?
Thaddäus:          Ich glaube es einfach nicht. Simon, was kann es damit auf sich haben? Wie kann das sein? Warum prophezeit er so etwas? Wie könnte ihn denn jemand verraten?
Simon:                 Ich tappe auch im Dunkeln. Mich kann er doch nicht meinen. Vermutlich kriegt da einer kalte Füße. Die Situation ist ja auch recht bedrohlich. Da will sich einer abseilen. Da hat jemand die Hosen voll.
Thaddäus:          Also ich nicht. Ich halte zu ihm und wenn die Welt unterginge.
Matthäus:           Ich auch, denke ich.
Simon:                 (drohend) Matthäus, du alter Schieber?!
Matthäus:           Reg dich ab, Simon. Ich würde ihn nie verraten. Ganz sicher nicht. Mir sind die Römer mittlerweile verhasst.
Thaddäus:          Wer’s glaubt.
Petrus:                Jesus. Als dein wichtigster Jünger verlange ich sofort eine umfassende Aufklärung. Hast du etwa vor, das für dich zu behalten? Willst du, dass wir uns hier gegenseitig verdächtigen?
Jesus:                  Ich sag’s wie es ist.  Dies ist unser letzter Abend. Wir werden nie wieder zusammen wandern. Man wird mich töten.
Jakobus
der Ältere           (breitet die Arme schützend vor Jesus aus) Niemals, mein Meister, ich werde es nicht zulassen.
Jesus:                  Wer weiß, Jakobus.
Thomas:              (hebt die Arme) Fluch dem Verräter. Er soll in der Hölle verrotten. Seine Gebeine sollen von Würmer zernagt, seine Gedärme von Maden zerfressen werden.
Johannes:           Halt ein, Thomas, lass nicht den Geist des Zornes Überhand gewinnen über dich. Jesus lehrte uns die Liebe und das Vergeben,
Thomas:              Du bist ja völlig verweichlicht.
Johannes:           Die Liebe zu Jesus hat mich weich gemacht,  ich schmelze dahin bei seinem Anblick. Ach, ohne ihn zu leben, das wird eine Nacht ohne Morgen, eine Wüste ohne Oase, ein...
Phillipus:            Das hält ja keiner aus, Johannes. Wir wissen alle, du bist  der Lieblingsjünger von Jesus. Das ist aber kein Grund, in so ein Gewimmer auszubrechen.
Petrus:                (steht auf, schlägt mit den Händen auf den Tisch) Ich verlange Aufklärung, sofortige Aufklärung.
Jesus:                  Du sei ganz ruhig. Noch ehe der Hahn kräht, wirst du dreimal behaupten, dass du mich nicht kennst.        
Petrus:                (sinkt geschlagen zurück) Das... das... das meinst du doch nicht im Ernst?
Jesus:                  Hört sich das etwa nicht so an?
Thomas:              Jesus, bei aller Liebe, aber du wirst doch von uns nicht verlangen, dass wir einen Verräter mit Samthandschuhen anfassen.
Jesus:                  Da macht euch mal keine Sorgen. Wahrlich, ich sage euch, der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; Weh aber dem Menschen, durch  den der Menschensohn verraten wird. Es wäre besser, er wäre nie geboren worden. Und nun lasst uns essen.
Alle:                     Essen?!
Jesus:                  Essen. Wir haben eine lange Nacht vor uns und ich brauche sowohl meine Kräfte als auch eine Gelegenheit, euch etwas Wichtiges mit auf den Weg zu geben.
Alle:                     (essen zögernd)
Jesus:                  (erhebt sich)  Liebe Freunde, bald werde ich nicht mehr unter euch sein.
Petrus:                Halt ein, Jesus, halt ein.
Johannes:           Liebster Meister, ich kann es nicht ertragen.
Jesus:                  Seht her (nimmt das Brot und bricht es, gibt es ihnen) Dies ist mein Leib der für euch gegeben wird. Wann immer ihr zusammenkommt tut dies, zu meinem Gedächtnis. Dann wird es sein, als ob ich mit meinem Geist bei euch sein werde.
Thomas:              Also, das ist ja gruselig.
Jakobus der Ältere:  Sei ruhig. Ich glaube ich verstehe, was er meint. Er will uns an die vielen Male erinnern, da wir zusammen gesessen und gegessen und getrunken haben.
Matthäus:           Ja und Menschen wie mich auf den richtigen Weg gebracht haben.
Jesus:                  Darf ich fortfahren?
Matthäus:           Aber sicher Meister.
Jesus:                  (nimmt den Wein, reicht ihn den anderen)  Und dies ist mein Blut, das vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Johannes:           Mir wird schlecht.
Andreas:             Dann geh raus, Weichei.
Jesus:                  Andreas kann uns sicher erklären, was ich mit dieser symbolischen Geste meine?
Andreas:             Ja, äh, nein, äh...
Jesus:                  Solches tut, sooft ihr’s trinket, zu meinem Gedächtnis und denkt daran, dass soviel Unheil über die Menschen gekommen ist, weil sie ferne von Gott leben. Kehrt immer wieder um, ihr dürft es, ich habe euch den Weg zu Gott geöffnet, er wartet immer auf euch. Denkt ihr daran? Feiert das Leben immer wieder.
Bartolomäus:      Ja, Meister. Mit Wein, Meister?
Jesus:                  Mit Wein oder Traubensaft. Soll mir egal sein.
Matthäus:           Ich habe mir Notizen gemacht, und würde sie gerne vorlesen, wenn du erlaubst. Wir sind so aufgeregt, da vergessen wir vielleicht   wichtige Einzelheiten.
Jesus:                  Nur zu.
Matthäus:           Lesung: Mk 14, 18-24.
Und am Abend kam er mit den Zwölfen.
18Und als sie bei Tisch waren und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch, der mit mir isst, wird mich verraten.
19Und sie wurden traurig und fragten ihn, einer nach dem andern: Bin ich's?
20Er aber sprach zu ihnen: Einer von den Zwölfen, der mit mir seinen Bissen in die Schüssel taucht.
21Der Menschensohn geht zwar hin, wie von ihm geschrieben steht; weh aber dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird! Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.
22 Und als sie aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Nehmet; das ist mein Leib.
23 Und er nahm den Kelch, dankte und gab ihnen den; und sie tranken alle daraus.
24 Und er sprach zu ihnen: Das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.

Jesus:                  Perfekt. Und nun lasst uns ein wenig in den Garten Gethsemane gehen. Ich möchte mir ein wenig die Beine vertreten und mich besinnen.
Thaddäus:          Wir kommen mit.
Petrus:                Natürlich, wir lassen dich nicht allein. Auch wenn du es nicht verdient hast, nach deinen Verdächtigungen.
Jakobus der J.:    Vermutlich wird es sich derjenige jetzt noch überlegen, ob er das wirklich tut.
Alle:                     Brechen auf, bis auf Judas.
Judas:                  (blickt den anderen hinterher)  Jesus weiß, was ich getan habe. Er hat mich das spüren lassen, die ganze Schuld meines Vergehens.
Aber ich kann nicht anders. Ich wollte die Welt verändern und Jesus nur die Herzen. Dabei kann er viel mehr, als Herzen erweichen.
Ich glaube nicht , dass dadurch das Reich Gottes kommt. Die Römer müssen weg.
Ich weiß, dass Jesus Macht hat. Er kann sich wehren, wenn er verhaftet wird. Er wird es tu. Er wird seine Macht zeigen. 
Mir brennt das Geld in der Tasche.
Diese Hohepriester. Denken, sie können mich bezahlen.
Judas, haben sie gesagt, Judas, das ist gut. Endlich einer, der vernünftig wird und die Tatsachen des Lebens anerkennt.
Wenn die wüssten. Ich plane den Umsturz.
Doch, was wenn Jesus sich nicht wehrt, wenn er einfach verhaftet und gekreuzigt wird wie so viele?
Dann bin ich für alle Zeiten der Verräter Judas. Dann hänge ich mich auf, das ertrag ich nicht.
Doch, nein, solche Gedanken schwächen mich.
Ich gehe jetzt zu den Soldaten des Hohepriesters und führe sie direkt in den Garten Gethsemane. Und dann werden wir ja sehen, was passiert.
Los, Judas, sei keine Memme, geh deinen Weg, auch wenn die Welt untergeht.

Petrus:                (dreht sich um) Wo ist denn Judas?
Jesus:                  Lass ihn.
Petrus:                Nein?! Der??!!
Jesus:                  Ich will nicht darüber reden.
Petrus:                Aber der weiß doch, wo wir sind und wenn er dich verrät? Und den Soldaten einen Tipp gibt? Genug Ärger hast du ja schon gemacht beim Einzug aus Jerusalem. Die erwischen dich sicher gerne allein.
Jesus:                  Kümmer dich nicht drum.
Petrus:                Und Judas. Nein,  der war doch immer Feuer und Flamme für das Reich Gottes und für dich.  Also das hätte ich nicht gedacht.
Jesus:                  Ich habe gesagt, kümmer dich nicht darum! Kümmer dich lieber um dich selbst.
Petrus:                Aber...
Jesus:                  Ich brauche Ruhe. Lasst mich für einen Moment allein.
Petrus:                Natürlich.
Jesus:                  Und schlaft nicht ein!
Petrus:                Niemals.
Jesus:                  Sag niemals nie.




Auf dem Bild ( aus wikipedia über das Bild)
Bartolomäus
: empört                              
Jakobus der Jüngere: (starr vor Schreck)
Andreas: Abwehr
Judas: Distanziert, unbweglich, Geldbeutel an der Seite
Petrus: Petrus ist begierig zu erfahren, wer der Verräter sein wird.
Johannes: ist mit sich im Reinen, denn er weiß, dass niemand ihn verdächtigen wird. So sitzt er still da und betrauert das Geschehen.
Thomas: zeigt zum Himmel als wollte er sagen: „Wehe dem Verräter!“
Jakobus der Ältere: Er breitet seine Arme aus und bildet dadurch eine Barriere zu Jesus. Schutz
Phillipus: Philippus ist tief betroffen und kann nicht glauben, dass das Prophezeite wirklich geschieht.
Matthäus:
fragt Simon: „Kann es stimmen, was uns Jesus gerade gesagt hat?“
Thaddäus:
Thaddäus traut seinen Ohren nicht und fragt Simon, was es mit der Prophezeiung wohl auf sich habe.
Simon: versucht das Unfassbare zu klären.

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