Montag, 30. April 2012

Kitaandacht zum Thema "Anderen eine Freude machen."


Eine ökumenische Kitaandacht mit den Seniorenheimen zusammen. 
Etwas kitschige Geschichte, aber ich habe nichts Besseres gefunden und musste daher selber ran.
Erstaunlicherweise waren alle dabei und die Älteren hatten Tränen in den Augen. 
Tja, wer wünscht sich nicht solche Kinder... 
Wen der sparame theologische  Satz zuletzt nicht ausreicht: Die Kinder sind 2-5 Jahre. Da ging meiner Meinung nach nicht viel mehr. Komme ohnehin immer mehr dazu, in den Kitaandachten, neben den obligatorischen biblischen Geschichten, biblische Themen anders aufzubereiten. 
Große Hilfe dabei und guter, wenn auch schon älterer  Tip: 
Entdecke das Jahr. Den Kindergartenalltag christlich begleiten, Anja Maurer und Claudia Löwer-Lenau, 2007.
 


Das Geburtstagsgeschenk

Der kleine Hase Max ist auf dem Weg nach Hause.
Der Kindergarten ist aus und die  Höhle, in der Max und seine Familie wohnen, ist nicht weit entfernt.
Max hoppelt immer alleine nach Hause.

Heute ist ein wichtiger Tag: Die Mutter von Max hat Geburtstag.
Max hat schon tagelang hin und herüberlegt, wie er ihr eine Freude machen kann.
Seine Schwester hat einen tollen Knabberstock gefunden.
Oma wird wie immer einen Karottenkuchen backen:
Papa wird die Höhle putzen und Mama das Frühstück ans Bett bringen.
Und Tante Sophie wird einen Haufen Heu von ihrem Bauernhof mitbringen, zum Auspolstern von Mamas Bett.

Aber Max hat auch ein tolles Geschenk.
Das heißt, er wird ein tolles Geschenk haben.
Vor ein paar Tagen hat er eine Superstelle im Wald entdeckt, mit seltenen Kräutern, die wunderbar schmecken.
Darüber wird sich Mama freuen.
Er will sie jetzt nach dem Kindergarten pflücken, damit sie ganz frisch sind.
Er muss sich beeilen.
Der Umweg über den Wald dauert seine Zeit.
Also rennt Max, was seine Beine hergeben.
Doch plötzlich bremst er scharf.
Eine Amsel hinkt über den Weg. 
„Hey du“, jammert sie, „kannst du mir helfen?“
„Ich hab’s eilig“, sagt Max, „Mama hat Geburtstag!“
„Ich habe mir bei der Landung einen Flügel etwas verstaucht und kann nicht fliegen. Und der Fuchs ist in der Nähe.“
„Was soll ich denn tun? Ich bin kein Tierarzt.“, sagt Max ungeduldig.
„Nimm mich auf deinen Rücken und nimm mich mit.“, antwortet die Amsel.
„Na gut“, sagt Max.
Er kann die Amsel nicht vom Fuchs schnappen lassen.
Also nimmt er sie auf den Rücken und muss nun viel langsamer hoppeln als vorher.
Aber er findet die Kräuter und zupft einen ordentlichen Strauß ab.
Die Amsel hält den Strauß mit ihrem Schnabel fest
und Max macht sich auf den Rückweg.
Er kommt an einem Bach vorbei und hört aufgeregtes Schnattern.
Neugierig hält er an und schaut, was da los ist.
Zwei Entenküken zanken sich. Lauthals.
„Hey“, sagt Max, „was ist denn hier los?!“
„Mama ist weggeschwommen“, schnattert das eine Küken aufgeregt.
„Und ich glaube sie den Bach runtergeschwommen, da, nach rechts.“
„Quatsch“, sagt das andere Küken, „sie ist raufgeschwommen, da nach links.
Da ist doch auch unser Nest.“
Max stöhnt.
„Na, dann schwimmt doch erst in die eine und dann in die andere Richtung.
Weit wird sie ja nicht sein.“
„Aber Max“, sagt die Amsel, „der Fuchs!
Du kannst doch die Kleinen nicht alleine lassen.“
„Mama hat Geburtstag“, jammert Max,
„ich muss mich beeilen, sie macht sich sicher schon Sorgen.“
Aber die Amsel stupst ihn vorwurfsvoll mit dem Schnabel in den Hals.
Also gut.
Max lädt sich auch noch die Küken auf den Rücken
und läuft einmal hoch und einmal runter den Bach entlang,
bis er die Mutter der beiden entdeckt.
Die Mutter ist erleichtert, ihre beiden Süßen wieder zu haben
und dankt Max herzlich und ausführlich.
„Ich muss los“, wehrt Max ab und läuft mit der Amsel weiter.
Am Waldrand hört er ein Weinen.
„Was ist denn nun schon wieder los?!“, denkt er.
Da sieht er, wie ein Mäusekind auf einer Wurzel sitzt und heult.
„Warum heulst du denn?“, fragt Max.
„Keiner mag mich!“, schluchzt das Mäusekind.
„Blödsinn“, sagt Max, „deine Eltern mögen dich doch sicher.“
„Im Augenblick nicht so sehr. Ich habe den ganzen Käse aufgefuttert
und Mama hat mich aus der Höhle geworfen, weil sie so sauer auf mich ist.“
„Ach, die beruhigt sich auch wieder“, tröstet Max, „
Eltern sind nie lange sauer.“
Das Mäusekind wischt sich die Augen:
„Meine schon. Mein Bruder ist viel netter und artiger als ich, sagen sie.
Sie nennen mich die wilde Frieda“.
Frieda betrachtet die Kräuter, die die Amsel im Schnabel hält.
„Oh, sagt sie, „wo hast du denn die gefunden?
Mama liebt diese Kräuter, aber sie sind sehr selten.
Wenn ich mit so einem Strauß ankomme, verzeiht sie mir sicher.
Bitte, gib ihn mir.“
„Aber das ist mein Geburtstaggeschenk für meine Mama“, sagt Max.
„Und ich muss jetzt los.“
Da füllen sich Friedas Augen wieder mit Tränen.
Sie schaut flehentlich zu Max auf.
Wer kann einem solchen Mäuseblick widerstehen?
Max sicher nicht.
„Also hier, nimm.“ sagt er.
Und Frieda nimmt dankbar den Strauß in die Schnauze und huscht davon.
Max Laune sinkt.
Was wird Mama wohl sagen?
Er kommt viel zu spät, hat eine kranke Amsel auf dem Rücken und kein Geschenk.
Da ist die Höhle schon und alle sind da und warten.
Omas Torte steht auf dem Tisch, alle halten ihre Geschenke in der Hand
und Mama steht da und spät nach Max aus.
Sein Vater steht neben ihr.
„Gott sei Dank, dass du da bist“, ruft er,
„wir haben uns schon Sorgen gemacht.“
„Wo ist denn dein Geschenk,“ fragt seine Schwester Anja.
„Hast du etwa keins? Was soll denn die Amsel hier?“
„Am Geburtstag der Mutter kommt man nicht zu spät, mein Junge“,
sagt Tante Sophie streng.
„Ich kann soviel Aufregung nicht vertragen“,
jammert Oma, „mein Herz...“
Max senkt den Kopf. Er ist traurig.
Hat er Mama den Geburtstag verdorben?
Er hat es doch nur gut gemeint.
Sie sagt als einzige gar nichts und er wagt gar nicht, zu ihr hinzugucken.
Da räuspert sich die Amsel. Sie sitzt immer noch auf seinem Rücken.
„Verehrte Anwesende“, zwitschert sie würdevoll,
„dieser Junge hier kommt zu spät,
weil er mich, die ich verletzt bin,
auf seinem Rücken langsam getragen hat,
weil er zwei Entenküken geholfen hat, die ihre Mutter verloren haben.
Und er hat kein Geschenk, weil er die tollen Kräuter,
die er für Sie, verehrte Frau Hasenmama, gesammelt hat,
einem traurigen Mäusekind geschenkt hat.
Er ist ein guter Junge.“
Max schielt zu seiner Hasen-Mama.
Mama lächelt ihn an.
Sie kommt zu Max, setzt die Amsel vorsichtig auf den Boden
und nimmt Max ganz fest in die Arme.
„Damit hast du mir eine große Freude gemacht“, sagt sie.
„Das ist ein ganz tolles Geschenk, dass ich einen Jungen habe, der anderen hilft.“
Max schaut sie unsicher an.
Meint sie das ernst? Doch, es scheint so.
Da atmet er auf. „Also bist du nicht traurig,
dass ich kein richtiges Geschenk für dich habe?“,
fragt er nochmal um ganz sicher zu gehen.
„Wenn du anderen hilfst, ist das ein richtiges Geschenk,
ein wunderbares Geschenk.
Und nun lass uns die Amsel verbinden und dann den Kuchen anschneiden und feiern.“
Und das tun sie und feiern ein fröhliches Fest.


So wie die Mutter von Max, so freut sich auch Gott, wenn wir anderen eine Freude machen und helfen.
Da gibt es viele Möglichkeiten, Tag für Tag. Haltet die Augen offen. 

Lied: Wir haben Freude zu verschenken

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